gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Der photoinduzierte Niesreflex

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Philipp Kulas - Universitätsklinikum des Saarlandes, Saarbrücken
  • Dietmar Hecker - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
  • Alessandro Bozzato - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod620

doi: 10.3205/14hnod620, urn:nbn:de:0183-14hnod6204

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Kulas et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Der Niesreflex ist ein zumeist durch verschiedene Stoffe oder Manipulation im Bereich der Nase ausgelöster Reflex. Eine seltenere Form dieses Reflexes stellt der photische Niesreiz (Autosomal Cholinergic Helio-Ophtalmologic Outburst) dar. Dieser Niesreiz wird bei den betroffenen Personen zumeist durch einen Wechsel von einer dunklen zu einer hellen Umgebung oder dem direkten Einfluss einer Lichtquelle ausgelöst. Die Angaben über die Prävalenz in der Bevölkerung reichen von 5% bis 35%. In der Personenbeförderung sowie der Luftfahrt kann dieser Reflex für die Betroffenen weitreichende Konsequenzen haben. Der für dieses Phänomen verantwortliche physiologische oder pathophysiologische Mechanismus konnte trotz verschiedener Theorien nicht abschließend geklärt werden.

Methode: Im Rahmen unser Studie befragten wir insgesamt 1.042 nach dem Vorhandensein eines photischen Niesreflexes sowie verschiedener anderer Niesen-auslösender Ereignisse mit einem standardisierten Fragebogen in kategorialer Form.

Ergebnis: In unserer Untersuchung gaben 52% der Befragten an, selbst an einem solchem Reflex zu leiden. Bei 3,6% der Befragten war der Reflex hierbei nach eigenen Angaben reproduzierbar auslösbar. Hierbei war jedoch weder eine geschlechtliche Häufung noch eine Korrelation beispielsweise mit dem Rauchverhalten festzustellen. Die Altersgruppe der 20 bis 40-jährigen Patienten zeigte jedoch die größte Prävalenz

Diskussion: Wir konnten zeigen, dass die Prävalenz des photischen Niesreflex weitaus höher ist, als in der Literatur angegeben ist. Es war uns des weiteren möglich, eine große Anzahl an photischen Niesern zu rekrutieren, die uns für weitere Untersuchungen zur Verfügung stehen. Weitere Untersuchungen müssen zeigen welche spezifischen Bedingungen für eine Reflexauslösung verantwortlich sind und wie diese therapeutisch zu beeinflussen sind.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.