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Zyto- und genotoxische Wirkung elektrischer Zigaretten auf gesunde humane Schleimhautkulturen
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Hintergrund: Die Zahl der Konsumenten elektrischer Zigaretten wird in Deutschland mittlerweile auf >2.000.000 geschätzt. Die Liquide für E-Zigaretten enthalten Propylenglycol u.o. Glycerin als Trägerstoff und verschiedenste Aromastoffe. Die Schleimhaut des oberen Atmungs- und Verdauungstraktes ist wie beim Tabakkonsum primäres Kontaktorgan dieser verdampften Liquide. Trotz zahlreicher Verhaltens- und Toxizitätsstudien liegen keine unabhängigen Ergebnisse zur molekularbiologischen Wirkung der Liquide bzw. deren Inhaltsstoffe auf gesunde humane Zellen des Kopf-Hals-Bereichs vor.
Material und Methoden: Gewebekulturen aus Frischbiopsaten des Oropharynx wurden über 5 Tage für jeweils 2h/d mit Liquiden unterschiedlichster Aromen (Frucht- und Tabakaromen) inkubiert und im Anschluss die zytotoxische Wirkung mittels WST8-Assay quantifiziert. Die Genotoxizität wurde durch die alkalische Mikrogelelektrophorese ermittelt.
Ergebnisse: Im Vergleich mit der unbehandelten Kontrolle zeigte sich für jedes getestete Liquid eine signifikante Reduktion der Zellvitalität und eine statistisch signifikante Zunahme der DNA-Fragmentation. Im Vergleich der Liquide mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zeigten Liquide mit Fruchtaromen eine signifikant höhere Zyto- und Genotoxizität als Liquide mit Tabakaroma
Schlussfolgerung: Es konnte eine zyto- und genotoxische Wirkung der gängigsten Liquide für e-Zigaretten an humanen Schleimhautkulturen nachgewiesen werden. Im Vergleich mit Inhaltsstoffen des Tabakrauches ist diese Toxizität jedoch wesentlich geringer. Auf Grund der inhomogenen Zusammensetzung der Liquide und der großen Toxizitätsschwankungen muss die Unbedenklichkeit des Konsums von E-Zigaretten in Frage gestellt und eine Standard in der Herstellung und dem Vertrieb entwickelt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.