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Evaluation von Narrow Band Imaging (NBI) und Hochgeschwindigkeits-Videoglottographie (HSI) zur Beurteilung laryngealer Läsionen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Bisheriger Goldstandard in der Diagnostik glottischer Läsionen ist die Mikrolaryngoskopie, Probeentnahme und anschließende histologische Beurteilung. Dieses Verfahren ist invasiv und risikobehaftet. Daraus ergibt sich ein Bedarf für nicht-invasive Methoden zur Diagnostik von Stimmlippenveränderungen. In dieser Studie wurden das Narrow Band Imaging (NBI) und die Hochgeschwindigkeits-Videoglottographie (HSI) zur Beurteilung laryngealer Läsionen kombiniert angewandt.
39 Patienten mit 45 unklaren glottischen Schleimhautläsionen wurden prospektiv untersucht. Dabei erfolgte im Wachzustand zunächst eine flexible NBI-Endoskopie (Evis Exera III Video-Endoskopiesystem, Rhino-Laryngoskop ENF-VH, Olympus GmbH, Tokio, Japan) und anschließend die HSI-Untersuchung (High-Speed Video System HRES Endocam und Laryngoskop, Richard Wolf GmbH, Tuttlingen, Deutschland) mit einem starren Laryngoskop. Die prospektiv festgelegte Diagnose wurde mit dem histologischen Ergebnis der Gewebebiopsie, die am Folgetag im Rahmen der Mikrolaryngoskopie entnommen wurde, verglichen.
Das NBI erlaubte die oberflächliche Ausdehnung von Läsionen aufzeigen, synchrone Läsionen zu detektieren und half bei der artdiagnostischen Eingrenzung. Die HGV konnte durch Darstellung der Stimmlippenschwingungen Asymmetrien detektieren und war besonders hilfreich in der Unterscheidung von benignen/prämalignen und frühinvasiven Läsionen. Bei 34/45 Läsionen (76%) entsprach die prospektiv festgelegte Verdachtsdiagnose dem histologischen Ergebnis. Die Kombination aus NBI zur morphologischen und HGV zur funktionellen Beurteilung der Stimmlippen in Kombination erweist sich als vielversprechende Möglichkeit zur Differenzierung verschiedener Läsionen im ambulanten Setting.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.