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Experimentelle Pilotstudie zur Evaluierung der Haptik roboter-assistierter Operationssysteme in der Kopf-Hals-Chirurgie
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Roboterassistierte Operationssysteme können konventionelle Verfahren bisher nicht als Standard im Kopf-Hals-Bereich ablösen. Neben erhöhtem Kosten-/Zeitaufwand verhindert ein vermutetes Defizit an Haptik und taktilem Feedback größere Akzeptanz, wobei die Thematik speziell für den Kopf-Hals-Bereich bisher kaum objektiv untersucht ist.
Methoden: Zur Evaluierung der Instrumentenbedienung wurden für die Grundqualitäten Druck und Zug experimentelle Modelle etabliert. Für das Zugexperiment wurden unterschiedliche Metallfedern in Blackboxen, für das Druckexperiment optisch identische Silikonkissen, jeweils mit definierter Härte, verwendet. In beiden Experimenten wurden jeweils die Instrumente (I) daVinci Roboter, (II) Flex-Roboter, (III) Standard-Blakesley und (IV) Hand getestet. Die Probandengruppe (n=15) bestand jeweils zur Hälfte aus operativ erfahrenen und unerfahrenen Medizinern. Die Reihenfolgen der Modalitäten und Proben wurden randomisiert. Das visuelle Feedback wurde nicht unterbunden. Die Auswertung erfolgte durch eine Permutationsanalyse mit üblichen statistischen Maßzahlen und Signifikanzen.
Ergebnisse: Das Zugexperiment zeigte signifikante Vorteile der Hand gegenüber dem daVinci- und Flex-System, auch konventionelle Instrumente waren dem daVinci überlegen. Im Druckexperiment ließ sich ein signifikanter Vorteil für die Hand und die konventionellen Instrumente gegenüber dem daVinci feststellen. Flex und daVinci liefern vergleichbare Ergebnisse.
Schlussfolgerung: Der natürliche Tastsinn ist in den Haptik-Experimenten anderen Modalitäten überlegen und dient als Referenz. Die Ergebnisse lassen einen Vorteil der konventionellen Instrumente gegenüber roboter-assistierten Verfahren vermuten. Das visuelle kann das haptische Feedback nicht vollständig kompensieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.