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Die infizierte, extraorale Zahnfistel: Hohe Rate an Fehldiagnosen trotz bekanntem Problem
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Hintergrund: Dental-Infektionen, Speicheldrüsenverletzungen, Neubildungen sowie Fehlbildungen können intra- und extraorale Fisteln sowie Halsfisteln und Zysten hervorrufen. Bisherige Veröffentlichungen zum Thema extraorale Zahnfisteln kommen fast alle zum gleichen, ernüchternden Ergebnis: das Krankheitsbild wird häufig zu spät und falsch diagnostiziert. Ebenso ist häufig die sich anschließende Therapie wirkungslos und inadäquat. Daher ist es wichtig, trotz bereits vorliegenden Publikationen, Diagnostik und Therapie extraoraler Zahnfisteln wiederholt zu beleuchten um die Versorgungsqualität zu verbessern. Auch HNO-Ärzte werden im klinischen Alltag immer wieder mit dieser Symptomatik konfrontiert.
Methoden: Wir analysierten retrospektiv 5 (2 männliche und 2 weibliche Patienten mit einem Alter zwischen 12 und 87 Jahren) initial fehldiagnostizierte extraorale Zahnfisteln, welche wir zwischen Juni 2014 und Januar 2015 behandelten. Diese Analyse erfolgte anhand der klinischen Akten, der erfolgten Bildgebung sowie der Photodokumentation.
Ergebnisse: Jeder Patient wies eine chronische, nicht heilende Hautwunde auf und wurde bereits ambulant topisch oder systemisch mit Antibiotika behandelt. Zusätzlich waren bei einigen Patienten bereits mehrfache, erfolglose, chirurgische Entfernungsversuche erfolgt. Nach Überweisung in unsere Abteilung erfolgte neben der klinischen Untersuchung ein Orthopantomogramm und die Extraktion des verursachenden Zahnes wurde durchgeführt. Hierunter trat bei allen Patienten eine schnelle, vollständige Heilung ein.
Diskussion: Kutane extraorale Fistel odontogenen Ursprungs werden häufig falsch diagnostiziert. Dies führt zu einer längeren und unangemessenen Behandlung. Die korrekte Diagnose mit der richtigen Behandlung löst das Problem sicher und schnell.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.