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Das subkutane collare Weichteilemphysem nach Zahnbehandlung: Bagatelltrauma oder doch ein potentiell lebensbedrohliches Krankheitsbild?
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Halsemphyseme nach zahnärztlicher Behandlung sind seltene Komplikationen. Entlang zervikaler Bindegewebslogen können sich solche Emphyseme unbemerkt bis ins Mediastinum ausbreiten. Im Zeitraum von 28 Monaten mussten 3 Patientinnen nach zahnärztlicher Behandlung aufgrund solcher Emphyseme in unserer Klinik behandelt werden.
Kasuistiken: Bei allen Patientinnen (16, 19 u. 29 Jahre) war am Vortag eine Zahnbehandlung durchgeführt worden: einmal eine Zahnextraktion im Unterkiefer (38), einmal kam es im Verlauf einer Zahnreinigung und einmal im Rahmen einer Fissurenversiegelung zu einer iatrogenen oberflächlichen Verletzung der Mundbodenschleimhaut. In allen Fällen waren Druckluft getriebene Air-Abrasions-Systeme (z.T. mit Pulver) zum Einsatz gekommen. Eine Patientin klagte über diskrete dysphagische Beschwerden und subjektive intermittierende Dyspnoe, die beiden anderen Patientinnen waren außer dem bilateralen Halsemphysem nahezu beschwerdefrei. In allen Fällen veranlassten wir u.a. ein CT des Halses und des Thorax.
Ergebnisse: Immer zeigte sich neben dem subkutanen Emphysem auch eines der Halsweichteile sowie ein Pneumomediastinum. Es erfolgte eine i.v. antibiotische Therapie (1x mit Tazobactam, 2x in der Kombination Cefuroxim und Metronidazol) für 5 bis 6 Tage unter Monitoring der Entzündungsparameter, die dann auf insgesamt 10 Tage p.o. ausgedehnt wurde. Alle Patientinnen konnten die Klinik in gutem Zustand verlassen.
Diskussion: Aufgrund der drohenden Mediastinitis, halten wir die CT-Diagnostik zur Beurteilung der Ausdehnung des Emphysems für unerlässlich. Die antibiotische Therapie über einen Zeitraum von 10 Tagen, sowie das Monitoring der Entzündungsparameter unter stationären Bedingungen, scheinen einen adäquaten Schutz für die Betroffenen zu bieten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.