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Patientin mit hypopharyngealer Kikuchi-Fujimoto-Lymphadenopathie (KFD)
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Die Kikuchi-Fujimoto-Lymphadenopathie ist eine kaum bekannte, selbstlimitierende, unterdiagnostizierte Erkrankung mit exzellenter Prognose. Die Differentialdiagnostik unklarer rundlicher Veränderungen im Bereich der zervikalen Lymphknoten läßt bei Patienten jenseits des 40. Lebensjahres an Malignome oder Metastasen von solchen denken, während beim Alterssegment vom 16.-40. Lebensjahr am ehesten ein Lymphom ausgeschlossen werden muss.
Methoden: Eine 30-jährige Patientin stellte sich mit seit 4 Wochen bestehenden Schluckbeschwerden. Es bestand kein allgemeines Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit und Leistungsknick. Eine antibiotische Therapie hatte keine Besserung erbracht. Endoskopisch zeigten sich zwei, mehr als 1,5 cm große kugelige Vorwölbungen im Bereich des Zungengrundes auf der lingualen Epiglottisfläche aufliegend. Laborchemisch und insbesondere serologisch ergab sich kein kausaler Hinweis für die Befunde. Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Malignoms/malignen Lymphoms erfolgte eine Panendoskopie mit vollständiger Abtragung beider Befunde.
Ergebnisse: Die Histologie und die Immunhistochemie ergaben die Diagnose einer subakuten histiozytär-nekrotisierenden Lymphadenitis (Kikuchi-Fujimoto-Lymphadenitis).
Schlussfolgerung: Die Kikuchi-Fujimoto-Lymphadenitis ist eine in Mitteleuropa seltene Differentialdiagnose bei unklaren Raumforderungen im Bereich der Halslymphknoten. Der klinische Befund läßt bei der Seltenheit der Inzidenz in Mitteleuropa schneller an Malignome, Malignommetastasen oder maligne Lymphome denken. Eine Diagnosesicherung läßt sich durch eine Lymphknotenexstirpation erreichen. Bei guter Prognose ist diese symptomatische Behandlung gleichzeitig auch die Therapie.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.