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Monomethylfumarat besitzt neuroprotektive Wirkung auf Spiralganglienneurone
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Fumarate werden auf Grund ihrer neuroprotektiven Wirkung klinisch erfolgreich in der Behandlung der Multiplen Sklerose eingesetzt. Im auditorischen System führt der Verlust von Haarsinneszellen zu einer progressiven Degeneration von Spiralganglienneuronen (SGN). Zur Therapie von hochgradig schwerhörigen und tauben Patienten steht nur die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (CI) zur Verfügung. Die Qualität des Hörens hängt dabei unter anderem von der verbleibenden SGN-Population (Zielzelle der elektrischen Stimulation) ab. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung eines neuroprotektiven Effekts von Monomethylfumarat (MMF) auf auditorische Neurone.
Material und Methoden: Spiralganglienneurone der postnatalen Maus wurden in Einzelzell- und Explantatkulturen, sowie in einem Neurosphärenassay nach 24h in organotypischer Kultur für 2h oxidativem Stress (50 µM H2O2) ausgesetzt und für weitere 48h mit MMF behandelt. Mittels immunohistochemischen Färbungen wurden das Überleben und das Wachstum der Neurone unter dem Einfluss von MMF gegenüber der Kontrolle ohne Zugabe von MMF ausgewertet.
Ergebnisse & Schlussfolgerung: MMF hat in allen drei Ansätzen das Wachstumsverhalten, sowie das Überleben der Neurone gegenüber den Kontrollen signifikant verbessert. Die neuroprotektive Wirkung von MMF auf auditorische Neurone könnte somit zum Beispiel im Rahmen der CI-Versorgung angewandt werden und zu einer erhöhten SGN-Population und damit einer Verbesserung des Sprachverstehens führen.
Unterstützt durch: Biogen GmbH, Carl-Zeiss-Ring 6, 85737 Ismaning
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.