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Management intralabyrinthärer Schwannome
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die elektrische Stimulation durch ein Cochlear Implant (CI) hat sich als Behandlungsoption bei einseitiger Taubheit durchgesetzt. Für Patienten nach Schwannomresektion ist der günstigste Zeitpunkt der CI-Versorgung (sequentiell mit Platzhalter oder simultan) unklar.
Methode: Wir führen eine retrospektive und fortlaufende Untersuchung über das operative Vorgehen und Ergebnisse nach CI-Versorgung bei intralabyrinthärem Schwannom durch.
Ergebnisse: Es erfolgte von 2013 bis 2015 die Resektion intracochleärer und/oder –vestibulärer Schwannome bei 6 Patienten (Alter 48-62 Jahre) über eine partielle Labyrinthektomie. Bei einer Patientin erfolgte translabyrinthär zusätzlich die Entfernung eines Tumoranteils im inneren Gehörgang. Eine Patientin erhielt ein CI sequentiell 20 Monate nach primärer Operation. Drei Patienten wurden simultan CI-versorgt. Eine Patientin lehnte eine sequentielles CI ab und bei einer Patientin konnte der N. cochlearis nicht erhalten werden. Die CI-Patienten zeigten intraoperativ positive elektrisch evozierte Stapediusreflexe und NRT-Antworten. Alle weisen ein offenes Sprachverstehen auf. Dabei gibt es Hinweise, dass Patienten mit simultaner CI-Versorgung bessere Ergebnisse in Bezug auf das Sprachverstehen erreichen, dies auch im Vergleich zur sequentiellen CI-Versorgung nach translabyrinthärer Resektion von Vestibularisschwannomen.
Schlussfolgerung: Die simultane oder sequentielle CI-Operation nach partieller Labyrinthektomie ist erfolgreich. Die Resektion intracochleärer Tumoren schädigt jedoch neurale Strukturen, z.B. durch Resektion der Lamina spiralis. Eine simultane CI-Operation erscheint empfehlenswert, um durch eine frühzeitige Elektrostimulation eine Neurodegeneration zu verhindern und optimale Rehabilitationsergebnisse zu erreichen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.