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Einfluss von Cochleaimplantaten auf die knöcherne Bildgebung des Ohres
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Bei steigender Indikationen von CI’s ist zu erwarten, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil auch Pathologien des Ohres hat bzw. entwickeln wird, so dass sich die Frage nach der Einschränkung der radiologischen Beurteilung des Ohres nach erfolgter CI-Implantation stellt.
Methoden: Aus dem Zeitraum 2010 – 2015 wurden 223 Datensätze von postoperativen Aufnahmen des Ohres mittels digitaler Volumentomographie (DVT) mit liegendem Cochleaimplantat analysiert. Dazu wurden 18 anatomische Parameter hinsichtlich Ihrer Visualisierung in einer vierstufigen Skala (sehr gut – gut – schlecht – nicht sichtbar) beurteilt. Die Ergebnisse wurden mit Denen einer vorangegangen Studie an Patienten mit/ ohne Verschattung des Mittelohres bei chronischer Otitis media verglichen.
Ergebnisse: Bei folgenden Strukturen zeigte sich keine Einschränkung der Beurteilbarkeit: Schädelbasis, Bogengänge, Bulbus, Nervus facialis mastoidal und vestibulär. In den weiteren Strukturen zeigte sich jeweils die höchste Rate von sehr guter Beurteilung bei Patienten ohne Mittelohrpathologie, dann bei Patienten mit CI und dann bei Patienten mit Pathologie des Mittelohres. Im Bereich des Stapes zeigte sich eine signifikant schlechter Beurteilung der CI-Patienten als Patienten ohne Mittelohrpathologie, jedoch kein Unterschied zu Patienten mit Mittelohrpathologie. Lediglich im Bereich der Rundfenster und Ovalfensternische sowie des tympanalen Fazialis zeigte sich bei Patienten mit CI die schlechteste Rate.
Diskussion: In der Bildgebung des Ohres nach Cochleaimplantation mittels DVT zeigt sich eine signifikante Einschränkung der Beurteilung der Ossikelkette sowie der Fensternischen. Äquivalente Studien am CT fehlen, so dass keine abschließende Wertung möglich, jedoch ein Vorteil der DVT zu erwarten ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.