Artikel
Einfluss verschiedener Mikrofonoptionen eines CI-Audioprozessors auf das Sprachverstehen im bewegten Störgeräusch
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
---|
Gliederung
Text
In modernen Hörsystemen werden verschiedene Mikrofonoptionen (bzgl. Position, Richtwirkung) eingesetzt, um das Sprachverstehen in alltäglichen Störgeräuschsituationen zu optimieren. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Einflusses der Mikrofonrichtcharakteristik und der Störgeräuschunterdrückung auf das Sprachverstehen im bewegten Störgeräusch bei Nutzern von Cochlea Implantaten (CIs).
Zwei alltägliche Hörumgebungen wurden mittels Wellenfeldsynthese im Labor simuliert. Im ersten Test-Setup wurde eine Unterhaltung an einer stark befahrenen Kreuzung nachgestellt. Das Sprachsignal wurde von vorne (0°) präsentiert. Das Motorgeräusch bewegte sich in einer 90° Kurve um den CI-Träger. Im zweiten Test-Setup wurde zusätzlich ein quasi-stationäres Rauschen (Lüfter) bei ±30° dargeboten. Die Sprachverständlichkeitsschwelle (SVS) wurde mittels Oldenburger Satztest adaptiv bei 12 CI-Nutzern bestimmt. Die Tests wurden jeweils mit aktiviertem Prozessormikrofon (BTE, omnidirektional), T-Mic (an der Pinna), und UltraZoom (adaptives Richtmikrofon) durchgeführt. Im zweiten Testsetup wurde zusätzlich der Effekt der Störgeräuschunterdrückung ClearVoice (CV) untersucht.
Die Ergebnisse zeigen bei Verwendung von UltraZoom (mittlere SVS -7,9dB) ein signifikant besseres Sprachverstehen im Störgeräusch als mit der BTE (mittlere SVS -1,4dB) und T-Mic (mittlere SVS -1,9dB) Mikrofonoption. Zwischen der Verwendung des T-Mic und dem BTE-Mikrofon zeigt sich kein signifikanter Unterschied. Die zusätzliche Aktivierung von CV zur UltraZoom-Option führt zu einer signifikanten Verbesserung von 0,6dB im Sprachverstehen.
Adaptive Richtmikrofone und Störgeräuschunterdrückung können in anspruchsvollen Hörumgebungen im Alltag ein besseres Sprachverstehen ermöglichen als omnidirektionale Mikrofone.
Unterstützt durch: Advanced Bionics GmbH, European Research Center, Hannover
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.