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Der Einfluss der Cochlea Implantation auf die schulische Entwicklung im Kindes- und Jugendalter
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einführung: Der Zeitpunkt der Cochlea Implantation im Kindesalter ist für die geistige und soziale Entwicklung des Kindes von entscheidender Bedeutung. Spracherwerb und Kommunikationsfähigkeiten werden durch die Implantation wesentlich beeinflusst. Mit besonderem Fokus auf die aktuelle Diskussion um die zwingende Inklusion von Kindern mit körperlichen und geistigen Defiziten in den normalen Schulbetrieb werden in der vorliegenden Studie die Einflüsse des Implantationsalters und der Ertaubungsdauer auf die schulische und soziale Entwicklung der Kinder untersucht.
Material und Methoden: In die Studie wurden 180 Kinder und Jugendliche eingeschlossen, die im Alter von unter einem Jahr bis zum Alter von 17 Jahren im Zeitraum von 2000 bis 2013 am Cochlea Implant Centrum Ruhr der Universitätsklinik Essen ein- oder beidseitig implantiert wurden. Mittels Fragebogen wurden sowohl subjektive Eindrücke von Eltern und Lehrpersonal als auch objektive Kriterien der kindlichen Entwicklung wie Schulform und Leistungen ermittelt. In die Evaluation einbezogen wurden Ertaubungsursache sowie Ertaubungsdauer.
Ergebnisse: Das durchschnittliche Implantationsalter lag bei 5,5 Jahren (SD = 4,5), wobei über 57% der Kinder bei Implantation unter vier Jahre alt waren. Insgesamt zeigt sich, dass kurze Ertaubungsdauer und frühzeitige Implantation die schulische und soziale Entwicklung des Kindes positiv beeinflussen.
Zusammenfassung: Der positive Einfluss einer frühzeitigen Cochlea Implantation auf die kindliche Entwicklung unterstützt die Leistungsfähigkeit wesentlich und ermöglicht so eine verbesserte Inklusion in den regulären Schul- und Lebensalltag.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.