Artikel
Cochlea-Versorgung bei einseitig und asymmetrisch ertaubten Patienten – wie hoch ist der Hörgewinn?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Für Patienten mit einseitiger Taubheit und Patienten mit einer asymmetrischen Schwerhörigkeit stellt die Cochlea Implantation eine Therapieoption dar. Ziel der Arbeit war es aufzuzeigen, in welchem Maße diese Patientengruppen von einem Cochlea Implantat profitieren.
Material und Methoden: 14 Patienten mit einseitiger Ertaubung und 44 Patienten mit asymmetrischem Hörverlust wurden nach jeweils einseitiger Cochlea Implantation untersucht. Anhand von Standard-Testverfahren wurden das Hör-Sprachverständnis (Ruhe und Störgeräusch) sowie bei den einseitig Ertaubten das Lokalisationsvermögen ermittelt. Die Patienten erhielten Fragebögen (HHIE, Oldenburger Inventar, APHAB) zur Erfassung des Hör-Handicaps und des subjektiven Hörgewinnes.
Ergebnisse: Die Patienten mit einseitiger Ertaubung wiesen einen Zeitraum von progredienter Hypakusis bis Ertaubung von 3,8 Jahren auf, die asymmetrisch Ertaubten von 10,15 Jahren (Mittelwerte). Die Nachbeobachtungsdauer betrug durchschnittlich 24 Monate. Bis auf wenige Ausnahmen profitierten die Patienten in Bezug auf ihr Hör-Sprachverständnis und das räumliche Hörverständnis. Subjektiv profitierten auch bimodal versorgte Patienten. Die Entwicklung des Hör-Sprachverstehens sowie der subjektiv empfundene Hörgewinn fallen jedoch individuell unterschiedlich aus.
Schlussfolgerung: Patienten mit einseitiger oder asymmetrischer Ertaubung profitieren von einem Cochlea Implantat. Jedoch sind eine gezielte Patientenselektion, eine realistische Erwartungshaltung sowie eine hohe Trainingsbereitschaft seitens des Betroffenen entscheidend für den Therapieerfolg.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.