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Dreidimensionale Kultur humaner Hautfibroblasten auf bioresorbierbaren elektrogesponnenen PLGA-Vliesen in der experimentellen Otologie
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Der Einsatz von Ossikelersatzprothesen aus Titan bei der gehörverbessernden Mikrochirurgie des Mittelohrs ist allgemein bewährt. In manchen Fällen führt eine unzureichende Adhäsion der Titanoberfläche an der biologischen Grenzfläche zum Versagen des Implantats. Bioresorbierbare elektrogesponnene Textilien stellen durch ihre Verbundwirkung einen Ansatz zur Verbesserung der Integration der Prothese dar. Ziel der Studie ist ein Vergleich des Wachstums von humanen Hautfibroblasten auf dreidimensionalen PLGA-Vliesen gegenüber zweidimensionalen Titanplatten.
Methoden: Mittels Elektrospinning wurden Polylactid-co-glycolid (PLGA) -Vliese hergestellt und mit humanen Dermatofibroblasten (HDF) besiedelt. Neben einer Zellzahlbestimmung und Beurteilung der Zellvitalität im Prestoblue-Assay wurde die Zellmorphologie auf den PLGA-Vliesen durch Zwei-Photonen-Fluoreszenzmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie (REM) beobachtet. Die Affinität und Vitalität der HDF auf den 3D-PLGA-Vliesen und 2D-Titanplättchen wurden verglichen.
Ergebnisse: HDF haben an Tag 1 eine signifikant höhere Affinität zu den PLGA-Fasern im Vergleich zu den Titanplättchen und außerdem an Tag 7 einen signifikant höheren Anteil vitaler Zellen im Materialkontakt (beide p˂0,05). HDF können die PLGA-Vliese durchdringen und somit in dreidimensionaler Struktur wachsen.
Schlussfolgerungen: Die Einführung bioresorbierbarer elektrogesponnener Polymerfasern stellt einen vielversprechenden Ansatz zur Förderung der Integration von Ossikelersatzprothesen mit umgebendem Gewebe dar.
Unterstützt durch: BMBF-Projekt KMU-innovativ-7, Förderkennzeichen 031A197D
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.