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Hohes Patientenalter – ein Risiko für eine erfolgreiche Cochlea-Implant Versorgung?
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Auf Grund der steigenden Lebenserwartung wird die Indikation einer CI-Versorgung bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit aktuell einer größeren Patientengruppe zugänglich. Welche Faktoren bei Patienten >70 Jahren einen Einfluss auf eine erfolgreiche CI-Versorgung haben, ist wenig untersucht. Ärztliche Kollegen raten Patienten oft nur auf Grund des Patientenalters von einer Operation ab.
Methoden: Wir untersuchten retrospektiv die zwischen 2013–2015 in unserer Klinik mit einem CI versorgten über 70-jährigen Patienten (n=22) hinsichtlich verschiedener Parameter wie Verweildauer, peri- und postoperativer Komplikationen und ärztliche Konsultationen anderer Fachdisziplinen. Zusätzlich wurden die audiometrischen Testergebnisse untersucht. Die Ergebnisse setzten wir in Relation mit einer Kontrollgruppe unserer Klinik (n=22,50–60 Jahre) und zu bestehenden Daten aus Publikationen.
Ergebnisse: Perioperative Komplikationen traten nicht auf. Es bestanden keine signifikant verlängerte Liegezeit oder eine erhöhte Rate chirurgischer postoperativer Komplikationen älterer Patienten. Gehäuft trat eine zweizeitige Einschränkung durch Schwindelsymptomatiken (n=5) bei >70-Jährigen auf mit resultiertenden vermehrten postoperativen Begleittherapien; ein kürzeres Intervall der Arztkontakte und vermehrt fachfremde ärztliche Kontakte. Es zeigte sich ein langsamerer Zugewinn im Bereich Sprachverständnis im Untersuchungskollektiv.
Schlussfolgerungen: Ein hohes Patientenalter und die damit verbundenen Komorbiditäten stellen anhand unserer Daten keine Kontraindikation gegen eine erfolgreiche CI-Versorgung und Rehabilitation im hohen Alter dar. Aufgrund der vorhandenen Komorbiditäten benötigen Patienten häufigere ärztliche Konsultationen und unterstützende Maßnahmen außerhalb der Hörrehabilitation, um diese erfolgreich zu bestreiten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.