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Vergleich des subjektiven Hörempfindens und der audiometrischen Hörschwelle einseitig Cochlea implantierter Patienten
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Die Cochlea-Implantation bei einseitiger hochgradiger Hörstörung (SSD) ist inzwischen etablierte Indikation. Das Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch wird dadurch deutlich verbessert. Klinisch ist oft eine Diskrepanz zwischen subjektivem Hörempfinden der Patienten nach Cochlea Implantation und der audiometrierten Hörleistung zu beobachten. Die quantitative Evaluation des Effekts erfolgte zur Klärung der subjektiven Selbstüberschätzung.
Patienten und Methoden: Retrospektiv wurden audiologische Daten der Reinton- und Sprachaudiometrie die Daten von n=92 unilateral Cochlea implantierten Patienten aus dem digitalen Informationssystem erhoben. Das Sprachverstehen wurde anhand des Freiburger Sprachtests und des AAST oder des OLSA Satztest evaluiert und zusammen mit den Ergebnissen des Basisrichtungshörtests sowie des Mittigkeitstests erfasst. Die Patienten wurden anhand des Hearing Handycap Inventory of the Eldery (HHIE) und des Glasgow Benefit Inventory (GBI) zum Höreindruck vor und nach der Cochlea Implantation befragt.
Ergebnisse: Postoperativ steigt der PTA (LL) um durchschnittlich 34dB, das Mehrsilberverständnis im Freiburger Sprachtest (65dB) verbessert sich im Durchschnitt um 40dB. Der GBI Gesamtscore beträgt 22, der des HHIE 32,2.
Schlussfolgerung: Im Vergleich zur Verbesserung der Hörleistung in anderen Studien (nach Osseointegrated Bone-Conduction Device, Stapesoperation oder Round window vibroplasty), wird in der vorliegenden Studie die Hörleistung in der Regel subjektiv nicht überschätzt, gemessen am GBI Score postoperativ und dem Grad der Hörverbesserung. Weitere Untersuchungen zum Einfluss der präoperativ objektiv erhobenen Hörschwelle mittels BERA und dem Schwindelbefund werden im Weiteren untersucht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.