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Eine direkte akustische Cochleastimulation mit Codacs oder ein Cochlear Implant? Retrospektiver Vergleich bei stark fortgeschrittener Otosklerose
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Codacs ist ein neues implantierbares Hörsystem zur direkten akustischen Stimulation des Innenohres für die Versorgung von hochgradigen bis an Taubheit grenzenden kombinierten Schwerhörigkeiten. In dieser retrospektiven Studie wurde die Effektivität von Codacs und Cochlear Implantaten (CI) in Abhängigkeit von der präoperativen cochleären Reserve verglichen.
Methoden: Es wurden die klinischen Ergebnisse von Patienten ausgewertet, die bei einer stark fortgeschrittener Otosklerose mit dem Codacs (n = 28 Patienten) oder bei einer vergleichbaren cochleären Reserve mit einem CI versorgt wurden. Die 54 Patienten aus der CI-Vergleichsgruppe hatten einen präoperative Knochenleitungsschwellen (KL) von maximal 80 dB HL in den einzelnen Frequenzen zwischen 0,5 und 4 kHz und keine zusätzlichen kognitiven Einschränkungen. Es wurden der Freiburger Einsilber Test sowie HSM-Satztest im Störgeräusch (10 dB SNR) ausgewertet. Die Messungen wurden drei Monate (Codacs) bzw. zwei Jahre (CI) nach der Aktivierung durchgeführt.
Ergebnisse: Der sensorineurale Hörverlustanteil blieb im Mittel unverändert. Bei einem (3,6 %) Patienten mit bereits mehrfach revidierten Stapesplastik wurde eine Verschlechterung der KL von mehr als 20 dB HL (gemittelt bei 0,5, 1, 2, 4 kHz) nach der Codacs Implantation festgestellt. Der Median der Sprachverständlichkeit der Codacs Patienten war in Ruhe um 8 % und im Störgeräusch um 52 % signifikant besser als von CI-Patienten mit vergleichbarer präoperativer KL.
Schlussfolgerungen: Bei einer erfolgreichen Implantation erreichen die Codacs Patienten eine signifikant bessere Sprachverständlichkeit (insbesondere Im Störgeräusch) als es mit einem CI zu erwarten wäre.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.