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Rezidiv-Cholesteatome des Mittelohrs bei Erwachsenen und Kindern – gibt es Unterschiede auf molekularer Ebene?
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Bisherige Studien zur Pathophysiologie von Cholesteatomen konnten ein aggressiveres Wachstum, eine erhöhte Entzündungsreaktion sowie eine gesteigerte Rezidivneigung jener bei Kindern, verglichen mit Erwachsenen belegen. Der Zusammenhang einer gesteigerten Proliferation und eines erhöhten Grads der entzündlichen Reaktion mit dem Auftreten von Rezidiven wurde bisher noch nicht detailliert analysiert. Diese Studie untersucht anhand der Expression von Proliferations- und Inflammationsmarkern die Rezidivneigung von Cholesteatomen bei Erwachsenen und Kindern.
Histologische Präparate von 24 Cholesteatompatienten, die sich einer primär chirurgischen Sanierung unterzogen, wurden untersucht und in 4 Gruppen unterteilt. Aufgeteilt wurde in Kinder (n=12, Alter=4-10 Jahre) und Erwachsene (n=12, Alter=30-73 Jahre) und ferner nach Patienten ohne und mit einem Rezidiv innerhalb von 5 Jahren nach erster operativer Intervention. Dabei wurden 4µm Schnitte immunhistochemisch auf die Expression von MIB-1, IL-2 und IL-6 untersucht.
Die Proliferationsrate, gemessen mit der Expression von MIB-1, war in der Gruppe der juvenilen Cholesteatome höher als bei den erwachsenen Patienten. Allerdings fiel eine deutlich geringere Proliferationsrate bei den kindlichen Rezidiven auf. In dieser Gruppe bestanden zudem die größten Unterschiede der IL-2- und IL-6-Expression in der Perimatrix.
Analog zu früheren Ergebnissen wurde eine erhöhte Proliferationsrate der juvenilen Cholesteatome im Vergleich zu Erwachsenen bestimmt. Es bestehen Unterschiede bei der inflammatorischen Reaktion der Rezidive juveniler und adulter Cholesteatome. Die Zytokinexpression in der Perimatrix scheint sich dabei zu unterscheiden, was nahelegt, dass dieser die entscheidende Bedeutung im Rahmen der Cholesteatomprogression zukommt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.