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Angeborene Immunrezeptoren im Cholesteatom
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Das Cholesteatom ist ein destruktiver Prozess des Mittelohrs und stellt als nicht selbst-limitierende chronisch prolifierende Entzündung ein gravierendes Problem dar, das mittels operativer Sanierung saniert werden muss. Unbehandelte Cholesteatome können zur Destruktion der knöchernen Strukturen mit Hörverlust, vestibulärer Dysfunktion, Gesichtsnervenlähmung und intrakraniellen Komplikationen führen. Die Ätiopathogenese des Cholesteatoms ist unklar, wird aber mit wiederkehrenden, anhaltende Ohr-Infektionen und Bakterien assoziiert.
Methoden: Unsere Studie zeigt die Expressionsprofile der Rezeptoren des angeborenen Immunsystems und ihrem Signaling. Toll-like (TLR) und Nod-like Rezeptoren (NLR), sowie deren downstream signaling Moleküle wurden auf Gen- und Proteinebene mittels PCR, Immunhistochemie und Protein-Interaktions Netzwerk in Cholesteatomgewebe von 60 Patienten untersucht.
Ergebnisse: Die mRNA- und die Proteinexpression von NOD2 und TNFα, waren im Gegensatz zu den TLRs deutlich in Cholesteatom-Proben im Vergleich zu Kontrollproben der äußeren Gehörgangshaut (EAS) hochreguliert. Dabei zeigte sich eine Lokalisation von NOD1 und NOD2 in der Epithelschicht, subepithelial und in der Matrix des Cholesteatoms. Die Microarray-Analyse bestätigte die Hochregulation für NOD2, im Gegensatz zu NOD1 und den TLRs in Cholesteatom. Mittels bioinformatischer Protein-Interaktion-Netzwerkanalyse konnten wir ein Nod-TLR-Signalisierung Netzwerk im Cholesteatom darstellen.
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen, dass die angeborenen Nod- und Toll- Immunrezeptoren und ihr Signaling im Cholesteatom unterschiedlich reguliert werden und an der Ätiopathogenese des erworbenen Cholesteatoms und am Wachstum beteilgt sind.
Unterstützt durch: Einzelförderung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck, E37-2010 (AL).
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.