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Cochlea-Implantation (CI) bei chronischer Mittelohrerkrankung: Komplikationen und Langzeitergebnisse
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Eine chronische Mittelohrentzündung endet nicht selten in einer hochgradigen kombinierten Schwerhörigkeit. Häufig ist eine befriedigende Hörrehabilitation mit Hörgeräten nicht möglich. Ist die Indikation für ein aktives Mittelohrimplantat aufgrund der schlechten Innenohrleistung nicht mehr gegeben, bleibt ein Cochlea-Implantat als ultima ratio. Ziel der Studie war die Analyse von Komplikationen und Hörergebnissen nach Cochlea-Implantation in Patienten mit ausbleibendem Erfolg nach klassischer Mittelohroperation.
Die retrospektive Datenanalyse umfasste Patienten, denen in den Jahren 2010 bis 2013 nach mindestens einer Tympanoplastik und in einem Lebensalter über 18 ein Cochlea-Implantat eingesetzt worden war.
Es konnten Datensätze von 40 Patienten erhoben werden. Das mittlere Implantationsalter betrug 63,3 Jahre. Die Patienten hatten durchschnittlich 2,3 Mittelohroperationen, wobei in 45 % eine Radikalhöhle angelegt worden war. Im Nachbeobachtungszeitraum von 3,2 Jahren mussten 7,5 % der Ohren nach Cochlea-Implantation revidiert werden. Während des gesamten Nachbeobachtungszeitraums zeigten sich stabile audiologische Ergebnisse (Freiburger Einsilbertest bei 70 dB 54,0 %, HSM Satztest bei 70 dB 76,6 %, HSM Satztest bei 70 dB und 10 dB SNR 42,3 %).
Die erhobenen Daten zeigen, dass Patienten mit chronischer Mittelohrerkrankung und multiplen Voroperationen zuverlässig mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden können. Die Daten unterstützen die Beratung von Patienten mit einer chronischen Mitteloherkrankung im Hinblick auf die Hörrehabiliation mit einem Cochlea-Implantat.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.