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Bimodale Versorgung im Kindesalter – Eine Herausforderung in der CI-Rehabilitation
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Durch das seit Jahren etablierte Neugeborenenhörscreenings werden immer mehr Kinder frühzeitig mit verschiedensten Schweregraden von Hörstörungen identifiziert und versorgt.
Auch aufgrund der erweiterten Indikation finden sich zunehmend Kinder mit einer asymmetrischen Hörstörung in der CI-Rehabilitation wieder. Eine bimodale Versorgung mit einem Hörgerät und einem Cochlea Implantat erfordert ein z.T. verändertes Vorgehen in der CI-Rehabilitation und ist Gegenstand aktueller Diskussionen.
Methode: Anhand von fünf Fallbeispielen werden unterschiedliche Herangehensweisen bei der Vertäubung des Hörgeräteohres und der Elternbegleitung in der CI-Rehabilitation dargestellt und ihre Effizienz überprüft.
Ergebnisse: Es zeigt sich, dass bei allen Schweregraden eine Vertäubung des Hörgeräteohres nötig ist, um einen zügig beobachtbaren und audiometrisch messbaren Hörerfolg mit dem Cochlea Implantat zu erreichen. Bei ein-dreijährigen Kleinkindern ist dies zumeist nicht von Beginn an möglich und erfordert eine therapeutische Vorbereitung und eine direktive Elternanleitung, um Unsicherheit und Verweigerung zu vermeiden. Über diesen Weg ist es möglich, dass die versorgten Kleinkinder spätestens sechs Monate nach Erstanpassung ihr Cochlea Implantat aktiv einfordern.
Schlussfolgerung: Eine bimodale Versorgung im Kindesalter verlangt eine Anpassung des Standardprozederes in der CI-Rehabilitation. Die Steigerung der Effektivität des Hörtrainings ist im besonderen Maße von der psychosozialen und emotionalen Situation des Patienten in der Rehabilitationsphase abhängig. Die Art der Vertäubung des Hörgeräteohres ist in Abhängigkeit dieser Faktoren und des Alters des Patienten zu entscheiden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.