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Ausgeprägtes Gehörgangscholesteatom nach tympanoplastischer Versorgung
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Cholesteatome entstehen durch Ausbreitung von verhornendem Plattenepithel in die Mittelohrräume. Dieser Vorgang führt in der Regel zu einem stetigen Entzündungsprozess, der zuletzt schwere Knochenarrosionen zur Folge haben kann.
Neben Ursachen und Wachtumsformen für Cholesteatome, lassen sich diese auch nach ihrer Lokalisation einteilen.
Ein möglicher Entstehungsmechanismus für eine „Perlgeschwulst“, ist das sogenannte, erworbene sekundäre Cholesteatom, welches gehäuft nach Traumen oder operativen Ohreingriffe, entstehen kann.
Eine 31-jährige Patientin berichtet über seit wenige Wochen bestehende Otalgien beim Kauen rechtsseitig. Anamnestisch bestand ein Z.n Tympanoplastik Typ I rechts 1999, mit seitdem bestehender leichter Hörminderung. Seit 2 Tagen litt der Patient zudem an Schwindel. Eine Otorrhoe bestand nicht. Es lagen bei normaler cochleärer Funktion eine Schalleitung von 20 dB vor.
In der klinischen Untersuchung zeigte sich ein durch Krusten verlegter äußerer Gehörgang mit dahinterliegendem Cholesteatomschuppen, im Bereich des hinteren und oberen Anteils des knöchernen Gehörgangs. Im Dünnschicht-Computertomogramm des Felsenbeins, konnte man deutlich eine erhebliche Knochenarrosion, die sich nach dorsal ausbreitete, erkennen. Das Trommelfell war vollständig intakt. Es erfolgte anschliessend eine operative Gehörgangssanierung.
Das Gehörgangscholesteatom ist eine seltene, aber bedeutsame Komplikation nach tympanoplastischer Versorgung, welche in dieser Abhandlung beschrieben wird.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.