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Hörerfolg und Patientenzufriedenheit nach Tympano- und Stapesplastik
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Zielsetzung: Problemen im Mittelohrbereich werden konventionelle Therapien angewendet. In der vorliegenden Studie sollten die chirurgischen Eingriffe der Stapesplastik (SP) und Tympanoplastik (TP) hinsichtlich ihres audiologischen Erfolges betrachtet werden. Hauptkriterien waren die mögliche Verschlechterung der Knochenleitung und die Verbesserung des Air-Bone Gap (ABG) durch die Operation.
Methode: Retrospektiv wurden die audiologische Daten von N=1197 Patienten ausgewertet, die zwischen 2007 und 2015 in der MHH eine SP oder TP haben durchführen lassen. Die prä- und postoperativen Daten der Tonaudiometrie werden statistisch analysiert.
Um die Zufriedenheit der Patienten zu erheben wurde ein Fragebogen entworfen, der den aktuellen Status, ggf. vorhandenen Tinnitus und Schwindel, sowie die aktuelle Zufriedenheit in verschiedenen Hörsituationen erfragt. Zudem wurde die Patientenzufriedenheit mit dem APHAB erfragt. Der Fragebogen wurde an 453 Patienten verschickt von denen die aktuell eingetroffenen auswertbaren (N=143) Rückantworten analysiert wurden.
Ergebnisse: Die betrachteten Patienten hatten präoperativ eine KL-Schwelle im Bereich von Normalhörigkeit bis zur Messgrenze des Audiometers. Durch die Intervention blieb die mittlere Knochenleitung unverändert. Das ABG wurde im Mittel um 9,07 dB verbessert. Bei der SP betrug die Verbesserung 16,1±10,5 dB (MV±SD) und bei der TP 5,4±12,0 (MV±SD). Die Auswertung des Fragebogens ergibt, dass 9,6 % der Patienten nach der Operation auf ihr präoperativ genutztes Hörgerät verzichten können, 34 % sind aktuell Hörgeräteträger.
Schlussfolgerung: Am untersuchten Patientenkollektiv konnte gezeigt werden, dass sowohl die TP als auch die SP operative Verfahren zur Verbesserung der Schalleitungskomponente sind.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.