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Felsenbein-Osteomyelitis – Komplikationen und Therapiemöglichkeiten: Ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Osteomyelitis des Felsenbeines ist eine seltene Komplikation bei Otitiden, wie z.B. der Otitis externa maligna. In der Literatur sind zudem hämatogen-metastatisch bedingte Osteomyelitiden des Felsenbeins z.B. nach Inzision einer Tibiaosteomyelitis oder nach Thrombophlebitis des Plexus venosus caroticus bei Orbitaphlegmone bschrieben.
Der Fall: Eine 76-jährige Patientin wurde im Mai 2015 im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in der Urologie konsiliarisch bei Otalgie des rechten Ohres seit Wochen in der HNO-Abteilung erstmalig vorstellig.
Verlauf: Therapeutisch wurde zunächst Lokalpflege und Panotile OT empfohlen sowie um eine Verlaufskontrolle gebeten. Im Juli 2015 erfolgte eine erneute konsiliarische Vorstellung bei persistierender Otalgie rechts mit Otorrhoe und neu aufgetretener Fazialisparese H/B IV. Ein durchgeführtes CT-Felsenbein zeigte Zeichen einer Otitis externa rechts mit begleitender Verlegung der rechten Warzenfortsatzspitze und fokaler knöcherner Arrosion der ventralen Warzenfortsatzspitze. Bei der Diagnose Otitis externa maligna mit V.a. Osteomyelitis rechts erfolgte daraufhin eine Mastoidektomie mit Fazialisdekompression und Gehörgangsplastik. Histologisch zeigte sich eine nekrotisierende Entzündung. Mikrobiologisch ergab sich eine Pseudomonas-Infektion.
Zusammenfassung: Die Osteomyelitis des Felsenbeines stellt sich als eine seltene aber komplikationsreiche Erkrankung des Kopfes dar, die ohne, bzw. nicht-adäquate Therapie, schwerwiegend bis hin zur Sepsis mit Multiorganversagen und Tod verlaufen kann. Neben einer chirurgischen Sanierung sowie einer adäquaten antibiotischen Therapie hat sich die hyperbare Sauerstofftherapie bewährt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.