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Zytotoxizitäts- und Genotoxizitätsanalyse von Dimethylsulfoxid (DMSO) an primären humanen Zellen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: DMSO ist ein in Industrie und Forschung weit verbreitetes Lösungsmittel. Klinisch wurde es bereits in der Therapie der koronaren Herzkrankheit sowie von ZNS-Schäden angewandt. Die Toxizität wurde bislang nur anhand der klinisch beobachteten Nebenwirkungen beurteilt. So konnte beispielsweise ab einer Konzentration von 40% bei intravenöser Anwendung eine intravaskuläre Hämolyse beobachtet werden. Außerdem kam es zu einer Hypernatriämie und Hyperhydratation. Es stellt sich die Frage, ob diese klinischen Effekte auch einen Einfluss auf die in vitro Ergebnisse von Stoffen haben, die mit DMSO in Lösung gebracht werden? Ziel der Arbeit war die Untersuchung der Zyto- und Genotoxizität von DMSO an primären humanen Zellen – Nasenschleimhaut und Lymphozyten.
Methoden: Es wurden von 10 Patienten (6 Männer, 4 Frauen, Alter: 46,6 Jahre), die sich einer NNH-Operation unterzogen, Nasenschleimhaut und Lymphozyten entnommen. Zur toxikologischen Analyse wurden der Fluorescin-Diacetat-Hydrolyse-Test (FDA), der Comet-Assay und der Annexin-Test verwendet.
Ergebnisse: Im FDA-Test und Annexin-Test konnte keine signifikante Reduktion der Vitalität der Zellen nachgewiesen werden. Im Comet-Assay zeigte sich keine Genotoxizität.
Diskussion: In vitro konnte kein zyto- und genotoxischer Effekt von DMSO nachgewiesen werden. DMSO kann als Lösungsmittel für in vitro Untersuchungen verwendet werden. Die klinisch beobachteten Nebenwirkungen von DMSO sind Anlass für weitere Untersuchungen zum besseren Verständnis des Wirkungsmechanismus.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.