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Endonasal endoskopische Versorgung von Orbitabodenfrakturen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Orbitabodenfrakturen werden über Zugänge durch das Augenlid operiert. Auch wenn die transfazialen und transkonjunktivalen Zugänge bei korrekter Durchführung komplikationsarm sind und hervorragende kosmetische Ergebnisse ermöglichen, kann eine funktionell bedeutsame Folge für das Lid nicht ausgeschlossen werden. Wir stellen ein neues Verfahren vor, bei dem der Lidapparat unangetastet bleibt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur diskutieren wir die klinischen Ergebnisse.
Methoden: An multiplanaren CT-Schichten der Trauma- und anderer Patienten wurde die Größe möglicher Frakturen in zwei Ebenen bestimmt. An zehn anatomischen Präparaten wurden die technischen Aspekte der Methode erarbeitet. Die maximale Größe der Transplantate und die Eignung (Knochen, PDS, Medpore) der Implantate wurde geprüft. Bei 15 Patienten wurde eine isolierte Orbitabodenfraktur über einen endonasalen, prälacrimalen, transmaxillären Zugang versorgt. Wir stellen hier das Verfahren im Detail dar.
Ergebnisse: Es lassen sich Frakturen versorgen, die sowohl den gesamten frontalen als auch sagittalen Diameter des Orbitabodens betreffen. Transplantate der erforderlichen Größe lassen sich positionieren. Die Übersicht ist dem der transfazialen und transkonjunktivalen Zugänge mindesten ebenbürtig, meist überlegen. Titanmesh war in seiner Handhabung dem Medpore und dieses der PDS-Folie überlegen. Die funktionellen und ästhetischen Ergebnisse sind hervorragend. Störungen der Lidkante wurden nicht beobachtet und rhinologische Probleme traten nicht auf.
Schlussfolgerung: Mit dem gezeigten Verfahren lassen sich ausgewählte Frakturformen endonasal sicher versorgen. Die zwar seltenen aber gefürchteten Komplikationen am Lidapparat werden vermieden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.