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Epistaxis – die Rolle oraler Antikoagulanzien
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Die Lebenszeitprävalenz der Epistaxis wird mit 60% angegeben, ca. 6% benötigen ärztliche Hilfe. Die Rolle oraler Antikoagulanzien, vor allem der neuen Generation wie Rivaroxaban, die in der Gastroenterologie bereits verdächtigt werden vermehrt zu Blutungen zu führen, ist bisher im Zusammenhang mit Epistaxis noch nicht beleuchtet worden.
Es wurden retrospektiv die Epistaxis Fälle aus dem Jahre 2014 hinsichtlich Lokalisation, Antikoagulation, internistischer Grunderkrankung, Therapie, stationären Aufnahme und komplikativer Verläufe ausgewertet.
600 Patienten mit einer primären oder sekundären Epistaxis wurden in die Studie eingeschlossen. 75% wurden als anteriore, 5% als posteriore Epistaxis und 20% mit unklarer Blutungsquelle dokumentiert. 61% aller Patienten waren antikoaguliert, wobei auffiel, dass nur 7% neue orale Antikoagulanzien (NOAK) erhielten, im Vergleich zu z.B. 19% Patienten mit Marcumar. Mehr als 60% der Patienten waren hypertensiv. Ca. 13% der Patienten wurden stationär versorgt, wovon 57% antikoaguliert waren und 40% Hb-relevante Blutungen hatten. 43% der stationären Fälle zeigten komplikative Verläufe mit Re-Tamponaden oder einer operativen Versorgung. 72% dieser Patienten waren antikoaguliert, wobei auffiel, dass trotz der unterschiedlichen Verschreibungszahlen die NOAKs hier den gleichen Anteil hatten wie Marcumar (10%).
Der Einfluss internistischer Grunderkrankungen und verschiedener Antikoagulanzien im Bezug auf die Epistaxis sind in der internationalen Literatur nicht abschließend geklärt. In unserer Studie zeigt sich, dass ein sehr hoher Prozentsatz der Patienten mit komplikativen Verläufe oral antikoaguliert ist. Neuere Antikoagulanzien sind zwar insgesamt noch unterrepräsentiert, finden sich jedoch bei komplikativen Verläufen überproportional häufig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.