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Ein hormonelles Ungleichgewicht als mögliche Ursache für Polyposis nasi
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Bereits mehrfach wurde beschrieben, dass hormonelle Änderung Beschwerdegrad und Rezidivhäufigkeit bei Nasenpolypen beeinflussen. Die genaue Ursache der hyperplastischen Rhinitis ist bisher unklar. Man vermutet lokalisierte, mediatorbedingte Reaktionen auf chronische Reize. Allerdings besteht bei 6–15% der Patienten mit Polyposis nasi zusätzlich eine Salicylat-Intoleranz.
Material und Methoden: Es wurden bei n=10 Patienten mit einer nachgewiesenen Salicylatunverträglichkeit und Zustand nach mehrfacher operativer Entfernung von Nasenpolypen Östrogen, Progesteron und Testosteron im Serum bestimmt. Zudem führten wir eine Patientenbefragung mittels standardisiertem Fragebogen durch. Als Kontrollgruppe dienten n=10 Patienten mit Nasenseptumdeviation und Nasenmuschelhyperplasie, jedoch ohne Anhalt für Nasenpolypen. Auch hier wurden oben genannte Hormone im Serum bestimmt.
Ergebnisse: In der Versuchsgruppe zeigte sich signifikant häufig eine Abweichung in den untersuchten Hormonen, wobei dies bei der Kontrollgruppe nicht der Fall war.
Diskussion: Auf Grund der bisherigen Versuchsergebnisse scheint bei Patienten mit Salicylatunverträglichkeit und Polyposis nasi ein Ungleichgewicht der Sexualhormone vorzuliegen. Da eine Ass-Intollernaz Ausdruck eines Dysbalance der Rezeptoren Cox 1 und Cox 2 ist und Sexualhormone die Expression eben dieser Rezeptoren beeinflusst, ist ein Zusammenhang zwischen Polyposis nasi und Cox 1 und 2 anzunehmen.
Ausblick: Eine zumindest unterstützende Therapie mittels lokaler Applikation von Sexualhormonen in Form von Nasensprays oder auch einer systemische Verabreichung der erniedrigten Hormone wäre denkbar und einfach umsetzbar. In weiteren Studien soll untersucht werden, ob sich hierdurch die Rezidivrate und der Beschwerdegrad senken lassen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.