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Riech- und Schmeckvermögen bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Zeichen einer pharyngealen Neurodegeneration und kognitiven Defiziten wurden bei Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) bereits beschrieben. Ziel dieser Studie war es daher, das Schmeck- und Riechvermögen von Patienten zu untersuchen, bei denen eine OSA diagnostiziert wurde.
Methoden: 46 Patienten wurden von 04-11/2015 in diese prospektive Studie eingeschlossen (18 weiblich, 28 männlich, Alter 29-70, median 56 Jahre). Sie erhielten eine polysomnographische Untersuchung und an Hand des Apnoe-Hypopnoe Index (AHI) erfolgte die Einteilung in folgende Gruppen: leicht-, mittel-, schwergradige (AHI: 5-15; AHI 16-30; AHI >30) OSA. Mittels „Sniffin’ Sticks“ erfolgte dann vor Einleitung einer Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) Therapie eine Messung des Riechvermögens (Schwelle, Diskrimination, Identifikation) sowie mittels „Taste Strips“ eine Analyse des Schmeckvermögens. Eine zweite Messung erfolgte 3 Monate nach Einleitung und regelmäßiger Nutzung der CPAP Therapie.
Ergebnisse: Eine OSA ist mit einer Einschränkung des Riechvermögens assoziiert – mehr als 57% der Patienten zeigten ein vermindertes Riechvermögen (AHI I°: 65%; AHI II°: 57%; AHI III°: 64%). Je höher der AHI-Grad, desto deutlicher war die Zunahme der Riechschwellen (p<0.05), wobei sich dieser Effekt nicht bei überschwelligen Riechtests zeigte. Tendenziell wurde dieser Effekt durch die O2-Sättigung erklärt, die positiv mit den Riechschwellen korrelierte (r31=0.34, p=0.062). Für das Schmeckvermögen zeigten sich keine derartigen Veränderungen.
Fazit: Es findet sich eine Verminderung des Riechvermögens, was auf Ebene der Riechschwelle mit dem AHI korreliert und aus Sicht der Autoren möglicherweise zum Teil durch die verminderte O2-Sättigung des Blutes vermittelt sein kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.