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Darstellung eines neu entwickelten Biofeedback Programms zum Gesichtsmuskeltraining für Patienten mit Fazialisparese
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Eine Fazialisparese und die damit verbundenen Beeinträchtigungen schränken die Lebensqualität betroffener Patienten deutlich ein. Ist kein offensichtlich irreversibler Nervenschaden erkennbar, wird zunächst neben einer medikamentösen Therapie die spontane Remission abgewartet, unterstützt durch ein intensives Training der Gesichtsmuskulatur. Um das Training zu verbessern, haben wir einen digitalen Biofeedback-Spiegel zur Bewegungsverstärkung entwickelt. Das Hauptziel des Biofeedbacks ist die „Entwicklung von Selbstkontrolle über körperliche Kontrolle“. Das bedeutet, dass das vegetative Nervensystem durch Selbstkontrolle und damit verbundenes Training indirekt beeinflusst werden kann.
Methoden: Wir entwickelten ein Biofeedbacksystem, welches im Ursprung einem Spiegel ähnlich ist und seine Vorteile, die Steigerung der Selbstkontrolle, nutzt. Dieser soll nicht nur das Bild des Patienten spiegeln, sondern durch Videoverarbeitung Bewegungen potenzieren, basierend auf der Methode der Eulerschen Videoverstärkung. Hierfür nimmt eine Kamera die Gesichtsbewegungen des Patienten auf und verstärkt diese in Echtzeit. Damit können kleinste Bewegungen sichtbar gemacht werden, und der Patient erhält ein Feedback über eine mögliche Nervenregeneration. Dies ermöglicht ein intensiviertes Training und unterstützt die Motivation.
Ergebnisse: Bei der Entwicklung des Programms haben wir mit Hilfe von Patienten die Visualisierung verbessert und die Bedienung auch für die nicht computerversierten Patienten optimiert. Unser Biofeedback Programm wurde von den Probanden als optimale Unterstützung beim Training der mimischen Muskulatur gewertet.
Schlussfolgerung: Ein Biofeedbacksystem kann eine sinnvolle Unterstützung im Rahmen der Regenerationsphase nach Fazialisparese sein.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.