gms | German Medical Science

17. Internationales SkillsLab Symposium 2023

16.03. - 18.03.2023, Köln

Entwicklung realitätsgetreuer Attrappen für die intraossäre Notfallinfusion bei Neugeborenen – für den außergewöhnlichen Notfall vorbereitet

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Frank Eifinger - Uniklinik Köln
  • Moritz Wegner - Uniklinik Köln
  • Bernhard Dorweiler - Uniklinik Köln

17. Internationales SkillsLab Symposium 2023. Köln, 16.-18.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV2-1

doi: 10.3205/23isls09, urn:nbn:de:0183-23isls091

Veröffentlicht: 15. Januar 2024

© 2024 Eifinger et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Global gesehen stehen keine geeigneten intraossären Punktionsnadeln für die Wiederbelebung von Früh- und Neugeborenen zur Verfügung. Die vorhandene intraossäre Nadel (EZ-IO Teleflex®) ist für ein Körpergewicht zwischen 3 kg bis 39 kg Körpergewicht zugelassen. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass in nur der Hälfte der Fälle eine korrekte Lage und Funktionsweise gewährleistet ist.

Es existieren auf Grund fehlender oder falscher Datenlage keine realistischen Übungsattrappen an denen die Nadel unter echten Simulationsbedingungen, d.h. anatomisch korrekt, getestet und auf Tauglichkeit erprobt werden kann. Zwar gibt es verschiedene Übungsobjekte kommerziell zu erwerben, diese sind in Größe, Form und Material-Dichte nicht mit der vorhandenen Morphologie eines Neugeborenen-Knochens vergleichbar. Hier wird eine falsche Sicherheit geschaffen. Im Notfall wird diese Prozedur (auf Grund falscher Simulationsattrappen) fataler Weise nicht beherrscht.

Die Herstellung realitätsgetreuer Attrappen, die für das Erlernen und die Übung zur Anlage einer intraossären Infusion wichtig erscheinen, erfolgt in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Gefäßchirurgie – Vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie, Uniklinik Köln. Dazu wird auf vorhandene CT-Datensätze (DICOM-Daten) zurückgegriffen, welche dann mit Hilfe einer dezidierten 3D-Engineering-Software (Mimics Innovation Suite®, MaterialiseTM) bearbeitet werden, um einen sog. „elektronischen Zwilling“, d.h. ein elektronisches Modell im STL-Format zu generieren. Dieses Modell beinhaltet durch die modulare Aufteilung (Knochen, Weichteile, Gefäße) multiple Freiheitsgrade hinsichtlich Materialkomposition und Farbgebung.

Unter Zuhilfenahme eines high-end 3D-Druckers, der im sog. „Polyjet-Verfahren“ druckt und dabei Polymere unterschiedlicher mechanischer Eigenschaften (flexibel/fest) mischen kann (Objet 350 Connex III, Stratasys) eröffnet sich damit die Möglichkeit, „echte“ Knochenattrappen für die Testung der Punktionsnadeln sowie für weitergehende Simulation und klinische Lehrtätigkeit herzustellen.