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Hintergrund: Neurologische Erkrankungen zeigen einen globalen Anstieg und stellen zunehmende Herausforderungen für Gesundheitssysteme dar [1]. Zugleich detektieren Erhebungen in Bezug auf neurologische Notfälle eine große diagnostische Unsicherheit beim medizinischen Fachpersonal im Rahmen der ersten Konsultation [2]. Um dem entgegenzuwirken, kommt der fächerübergreifenden Schulung angehender Ärzt*innen eine entscheidende Rolle zu.

Das extracurriculare Kursangebot der Skills Labs an der Ruhr-Universität Bochum beinhaltet bereits ein breites Spektrum etablierter Kursformate zur Vertiefung praktischer Fertigkeiten; unter anderem im Bereich der Notfallmedizin sowie in Bezug auf die klinisch-neurologische Untersuchung [3]. Ziel des neu entwickelten Kurskonzepts ist es, Medizinstudierenden das strukturierte Vorgehen im Umgang mit häufigen neurologischen Leitsymptomen und Notfallszenarien zu vermitteln.

Methoden: Das Tutorium „Neurologische Notfälle“ wurde als eigenständige Unterrichtseinheit des extracurricularen, modular aufgebauten Untersuchungskursus konzipiert. Es soll damit ein Angebot für alle Studierenden darstellen, die in der klinischen Patientenversorgung tätig sein möchten. Anhand von verschiedenen Simulationen wichtiger neurologischer Notfälle soll ein Leitsymptom-orientiertes Schema vermittelt werden. Durch verschiedene praktische Stationen soll die Umsetzung geschult werden. Damit soll ein strukturiertes diagnostisches und therapeutisches Vorgehen angelernt und die klinische Entscheidungsfindung trainiert werden.

Ergebnisse: Wir entwickelten ein Kurskonzept mit den Modulen Vigilanzstörung, akutes fokal-neurologisches Defizit, Kopfschmerz und Krampfanfall. Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt anhand eines interaktiven Austausches im Seminarcharakter mit Fallpräsentationen und Videomaterial; einem Hands-on-Kurs in klinisch-neurologischer Anamneseerhebung und fokussierter Untersuchung im Notfall sowie einer Besprechung von pathologischen Befunden in der Bildgebung, dem EEG und der Liquorpunktion, die am Modell erlernt wird. Die Prüfung des Lernerfolgs findet in Form von objective structured clinical examination (OSCE) mit drei verschiedenen Fallbeispielen in Teams von je zwei Studierenden statt.

Diskussion: Die Umsetzung des Kurses soll mit interessierten Studierenden im Sommersemester 2023 erstmalig extracurricular erfolgen. Explizit richtet sich der Kurs an angehende Ärzt*innen mit klinischen Interessensgebieten in verschiedenen Fachrichtungen und soll einen Überblick über die neurologischen Notfallsymptome geben. Nach fachlicher und didaktischer Schulung bereits klinisch fortgeschrittener Tutor*innen soll der Kurs im peer-assisted-learning- Format angeboten werden.