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Reproduzierbare Laserläsionen durch Temperatur-geregelte variable Expositionszeit bei retinaler Photokoagulation
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Die retinale Photokoagulation hat sich als Goldstandard bei einer Anzahl von zentralen und peripheren Netzhauterkrankungen etabliert. Die konventionelle Laserleistungssteuerung durch Bewertung der retinalen Weißfärbung kann nur im Nachhinein erfolgen und ist vergleichsweise ungenau. Eine Netzhauttemperaturmessung während der Koagulation in Echtzeit soll eine temperaturabhängige Steuerung der Bestrahlungszeiten Herd-individuell ermöglichen und so eine definierte und gleichmäßige Stärke der Lasereffekte garantieren.
Methode: Die Messung des Netzhauttemperaturanstiegs wird optoakustisch realisiert. Dabei regen kurze Meßlaserpulse thermoelastische, temperaturabhängige Druckwellen des retinalen Pigmentepithels an, die mit einem Ultraschallsensor im Kontaktglas detektiert werden. Anhand einer Serie von Expositionen im über- und unterschwelligen Bereich bei verschiedenen Expositionszeiten mit verschiedenen Leistungen wurde eine Korrelationskurve zwischen dem Temperaturverlauf in der Anfangsphase und der Wahrscheinlichkeit eines sichtbaren klinischen Effektes erstellt, die als Grundlage für einen Algorithmus zur automatischen Abschaltung des Behandlungslasers bei Erreichen des gewünschten Koagulationseffektes dient. Diese automatische Abschaltung wurde am Kaninchenauge in vivo erprobt.
Ergebnisse: Die automatische Abschaltung erlaubt die Applikation von homogen erscheinenden Lasereffekten über einen weiten Leistungsbereich, während konventionelle Herde eine zunehmende Größe und Stärke mit zunehmender Leistung zeigen. Die bei den Koagulationen erreichten Temperaturen liegen zwischen 50°C und 80°C.
Schlussfolgerungen: Die vorgestellte Methode erlaubt die automatisch gesteuerte Applikation homogener Fundusläsionen am Kaninchen. In einem nächsten Schritt soll versucht werden, in gleicher Weise am menschlichen erkrankten Auge bei variablen Transmissions- und Absorptionsverhältnissen gleichmäßige Herde zu erzeugen, um Über- und Untereffekte und damit Schmerzen und Funktionsausfälle zu vermeiden.