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Kombinierter Zentralvenen- und Arterienastverschluss unter der Therapie von Interferon β
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Interferon β wird zur Behandlung einer schubweise verlaufenden multiplen Sklerose verwendet. In seltenen Fällen kann es unter Therapie zu thromboembolischen Ereignissen kommen, Beschreibungen zu Gefäßverschlüssen am Auge finden sich in der Literatur bisher nicht.
Methode: Fallvorstellung einer Patientin mit kombiniertem Arterienastverschluss und Zentralvenenverschluss unter IFN β Therapie.
Befunde: Eine 44jährige Patientin stellte sich mit plötzlichem, schmerzlosen Visusverlust am rechten Auge vor. Eine multiple Sklerose wurde seit 10 Jahren mit IFN β behandelt. Bei Erstvorstellung betrug der Visus am betroffenen Auge 1/25 MT. Funduskopisch stellte sich der V.a. einen ZVV. In der Angiographie zeigten sich zusätzlich im papillomakulären Bündel und nasal 2 Bereiche fehlender Perfusion im Sinne von AAV. In der OCT fand sich ein deutliches zystoides Makulaödem. Es erfolgte die stationäre Aufnahme zur Hämodilutionstherapie und weiteren Diagnostik. Langzeit-Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie alle untersuchten Parameter inklusive Thrombophiliescreening und Rheumafaktoren lagen im Normalbereich. Die Patientin verwendet keine hormonelle Kontrazeption. Im Verlauf normalisierten sich die Befunde, der Visus stieg auf 0.8–1.0 an.
Schlussfolgerung: Bisher ist ein kombinierter AAV mit ZVV nur unter der Therapie von Interferon α in Kombination mit Ribavirin, das die Wirkung dieses Interferons zu potenzieren scheint, bei einem Patienten mit Hepatitis C beschrieben.Das Auftreten eines kombinierten Gefäßverschlusses bei unserer Patientin in Abwesenheit sämtlicher kardiovaskulärer Risikofaktoren oder Gerinnungsstörungen und ohne die Einnahme anderer Medikamente, die das thromboembolische Risiko erhöhen könnten, lässt einen Zusammenhang mit der langjährigen Therapie mit IFN β vermuten.