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Zelluläre Verschaltung und visuelle Signalverarbeitung in der Netzhaut
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Die Netzhaut des Auges ist die erste Verarbeitungsstation im Sehprozess. Photorezeptoren wandeln eintreffendes Licht um in elektrische Signale, deren räumliche und zeitliche Struktur von einem komplexen Geflecht aus Nervenzellen weiter verarbeitet wird. Retinale Ganglienzellen schließlich kodieren die extrahierte Information in Form von Aktionspotentialen und senden diese an diverse Hirnareale weiter. Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das neuronale Netzwerk der Retina eine erstaunliche Vielfalt und Spezifität aufweist. So lassen sich in der Säugetierretina, je nach Spezies, zwischen 10 und 20 Arten von Ganglienzellen anhand ihrer Morphologie unterscheiden. Diese beziehen ihre Signale aus spezifischen Untereinheiten des retinalen Netzwerkes und können dadurch entsprechend unterschiedliche Aspekte des visuellen Signals parallel verarbeiten. Welche speziellen visuellen Funktionen die unterschiedlichen Ganglienzell-Typen dabei jeweils ausfüllen, ist jedoch noch größtenteils unbekannt. Neue Messmethoden, die am Tiermodell die Signale von hunderten von einzelnen Ganglienzellen unter Lichtstimulation gleichzeitig erfassen können, versprechen für die Zukunft jedoch ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Verarbeitungspfade innerhalb der Netzhaut und werden damit auch zu einem wichtigen Werkzeug in der Analyse unterschiedlicher retinaler Krankheitsbilder und ihrer Therapien.