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Vergleich einer frühen vs. späten Therapie mit Bevacizumab bei Makulaödem nach Zentralvenenverschluss (ZVV)
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Veröffentlicht: | 4. November 2010 |
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Hintergrund: Zahlreiche Studien weisen auf eine therapeutische Wirksamkeit des VEGF-Inhibitors Bevacizumab bei der Behandlung eines Makulaödems nach Zentralvenenverschluss (ZVV) hin. Unsere Fragestellung war, ob ein früher Beginn der Injektionstherapie einen Einfluss auf die Visusprognose hat.
Methode: Untersucht wurden 30 Patienten mit ZVV. 14 Patienten erhielten die erste Injektion mit Avastin (Bevacizumab 1,25 mg) ≤90 Tage nach Symptombeginn, 16 Patienten >90 Tage. Die mittlere Injektionshäufigkeit lag bei 3 Injektionen (Min. 1, Max. 9) in 4-wöchigen Abständen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 6 Monaten (Min. 3, Max. 12 Monate). Zusätzlich wurde eine Subgruppenanalyse bei Injektionsbeginn ≤30 Tage und >30 Tage durchgeführt.
Ergebnisse: Der Vergleich der Gruppen mit der Erstinjektion ≤90 vs. >90 Tage ergab einen Visusanstieg um >3 logMAR-Stufen bei 35,7% vs. 43,7% und eine Makuladickenabnahme um >100 µm von 60% vs. 71,4%. Die Subgruppenanalyse ergab einen Visusanstieg um >3 logMAR-Stufen bei 37,5% der Patienten in der ≤30 Tage-Gruppe, sowie bei 40,9% in der >30 Tage-Gruppe. Eine Abnahme der Makuladicke um >100 µm war in beiden Gruppen zu beobachten (60% vs. 68,4%). Bei 3 Patienten wurden im Beobachtungszeitraum Neovaskularisationen und bei 5 Patienten ein Sekundärglaukom beobachtet. Alle diese Patienten erhielten die Erstinjektion nach >30 Tagen nach Symptombeginn.
Schlussfolgerung: Eine frühe Therapie (≤30 Tage) mit Bevacizumab bei ZVV zeigt im Vergleich zur späten Therapie (>30 Tage) keinen Unterschied im Hinblick auf die Visusentwicklung. Die Auswirkung auf die Entwicklung eines Sekundärglaukoms sollte noch in weiterführenden Studien und einem größeren Patientenkollektiv untersucht werden.