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Moderne Netzhautchirurgie – Können wir uns das noch leisten?
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Veröffentlicht: | 4. November 2010 |
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Auch in der Netzhautchirurgie findet z.Zt. eine enorme Weiterentwicklung statt: Minimalisierte, atraumatischere und damit für den Patienten weniger belastende Operationstechniken stehen für die meisten Eingriffe zur Verfügung.
Der Fortschritt hat jedoch seinen Preis: Dieses neue Instrumentarium ist deutlich teurer als die älteren Modelle und zudem aufgrund unserer Hygienevorschriften fast ausschließlich als Einmalmaterial erhältlich. Die größte Bedeutung in der Netzhautchirurgie hat die Reduzierung der Vitrektomiesysteme von 20 G auf 23, 25 oder sogar 27 G. Hiermit lassen sich die meisten Eingriffe nahtfrei und ohne Eröffnung der Bindehaut durchführen. Hinzu kommt, dass die Komplikationsrate gesenkt wird und präretinale Manipulationen kontrollierter durchgeführt werden können.
Die Kosten für eine Operation mit dem konventionellen System werden denen mit dem modernen 23 G-System gegenübergestellt.
In den pauschalen Entgelten im stationären wie im ambulanten Bereich ist diese Weiterentwicklung nicht berücksichtigt. Es verwundert daher nicht, dass einige Träger medizinischer Einrichtungen den Einsatz dieser modernen Verfahren nicht zulassen, zum Nachteil unserer Patienten. Der sich abzeichnende Wettbewerb zwischen stationärer und ambulanter Netzhautchirurgie droht zudem, die Erlössituation noch zu verschärfen.