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Ist die Dacryocystographie zur präoperativen Diagnostik bei Tränenwegserkrankungen wirklich notwendig?
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Veröffentlicht: | 31. Oktober 2012 |
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Hintergrund: Wir stellten uns die Frage, ob eine radiologische Darstellung der Tränenwege präoperativ wirklich notwendig sei.
Eine radiologische Untersuchung durchzuführen, bedeutet für den Patienten eine Strahlenbelastung und zusätzlich durch die Gabe von Kontrastmittel die Gefahr einer allergischen Unverträglichkeitsreaktion.
Hat diese Untersuchung also eine therapeutische Konsequenz bei der präoperativen Planung des individuellen Vorgehens oder lassen sich die notwendigen Befunde auch durch andere Untersuchungen erreichen?
Methoden: Zur Planung des operativen Vorgehens benötigt der Operateur Angaben zur Form (funktionell, subtotal oder total) und Lage (kanalikulär, prä- oder postsakkal) der Stenose. Zusätzlich muss man wissen, ob eine Erweiterung des Tränensackes, also eine Mukozele, wie zum Beispiel nach stattgefundener Dacryocystitis, vorliegt.
Die Art und Lage der Obstruktion lassen sich ziemlich genau durch den sorgfältig erhobenen Spülbefund bestimmen.
Anamnestisch lässt sich eine stattgehabte Dacryocystitis eruieren. Aber, ob sie auch eine Mukozele zur Folge hatte, lässt sich bei abgeheiltem Befund von außen nur schlecht beurteilen.
Der Durchmesser und damit die Größe des Tränensacks lassen sich jedoch in einer Ultraschalluntersuchung gut darstellen.
Ergebnisse: Vergleicht man die Ultraschallbefunde mit den durchgeführten Dacryocystographien, so zeigt sich eine gute Übereinstimmung der Befunde.
Schlussfolgerung: Zur präoperativen Diagnostik vor Tränenwegsoperationen ist neben der Tränenwegspülung, der Beurteilung des vorderen Augenabschnittes und der Anamnese, die Ultraschalluntersuchung des Tränensackes ausreichend. Eine Dacryocystographie oder weitere Bildgebung (CT, MRT) sollte unseres Erachtens Patienten mit komplizierter Ausgangslage, wie z.B. Z.n. multiplen Frakturen im Gesichtsbereich, vorbehalten bleiben.