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Grundlagen der Limbusentwicklung im Hühnerembryo
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Veröffentlicht: | 26. Januar 2012 |
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Störungen der Limbusstammzellfunktion bedingen eine schwere Beeinträchtigung der Oberflächenintegrität des Auges, so dass die Sehfunktion beeinträchtigt wird. Die fehlende Regenerationsreserve des Hornhautepithels führt dabei zu einer Konjunktivalisierung, Vaskularisierung, Entzündung und Narbenbildung. In der Studie wird die Regulation der Limbusentwicklung im Hühnerembryo benutzt, um die gegenseitige Interaktion benachbarter Zellen und extrazellulärer Matrix verstehen und auf die humane Limbusstammzell- und Nischenfunktionen übertragen zu können.
Zunächst wurden vergleichend 'Schlüsselstadien' ermittelt und die präzise altersdefinierten Hühnerembryonen mit humanen Entwicklungsstadien korreliert. Dazu wurden histologische Serien sowohl nach Standardprotokollen (HE und PAS) gefärbt und Immunfluoreszenzmarkierungen gegen bekannte Stammzell- (Oct4, Sox2, nanog und p63) und epitheliale Differenzierungsepitope (K3/K12, K19 und K15) markiert. Außerdem wurden raster- und transmissionselektronenmikroskopische Untersuchungen durchgeführt.
Die Morphogenese des anterioren Segmentes ist bei aviären und humanen Embryonen vergleichbar. Sowohl der Limbus als auch der Fornix enthalten typische Zellcluster in frühen Entwicklungsstadien. Die Markierungen von p63 und Sox2 sowie NANOG sind zunächst generell an den ein- bis zweischichtigen Epithelien der oberflächlichen Strukturen zu finden, ab dem Stadium HH42 jedoch vor allem in den basalen Zellclustern im Bereich des frühen Limbus und Fornix. Die typischen Differenzierungsmarker der Augenoberfläche wechseln im Verlauf der Entwicklung des Auges beim Vogel. Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen belegen eine frühe Anlage der Vogt‘schen Palisaden. Ultrastrukturell sind dort bereits Stammzellen zu identifizieren.
Das Hühnerembryonenmodell ist einfach zu handhaben, exakt zu definieren und ethisch vertretbar in der Erforschung der limbalen Stammzellpopulation einzusetzen. Erkenntnisse zur fein regulierten und hochspezifischen Entwicklung des unreifen Limbus sollen zukünftig einem besseren Verständnis der Limbusstammzellfunktion dienen.