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Retinaler Ganglienzellverlust bei CTGF Überexpression im Hochdruckglaukommodell
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Veröffentlicht: | 2. Februar 2017 |
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Hintergrund: Die zum Verlust retinaler Ganglienzellen (RGZ) und Axondegeneration führenden Mechanismen im Glaukom sind noch weitgehend unbekannt. In einem neuen Tiermodell mit erhöhtem Augeninnendruck (IOD) durch genetisch bedingte Überexpression von Connective Tissue Growth Factor (CTGF) konnte bereits eine Sehnervenschädigung gezeigt werden. Hier wurde untersucht ob auch ein glaukomtypischer RGZ Verlust auftritt.
Methoden: Verwendet wurden Mäuse mit genetisch bedingter CTGF Überexpression, die Kontrollgruppe bestand aus dem entsprechenden Wildtyp-Stamm. Der IOD wurde im Alter von 5, 10 und 15 Wochen gemessen. Nach 15 Wochen wurden die Retinae als Flatmount präpariert und mittels des Ganglienzellmarkers Brn-3a die Zahl der RGZ bestimmt. Zusätzlich wurden Querschnitte der Retinae mit Brn-3a plus aktive Caspase 3 markiert um die Apoptoserate zu untersuchen. Zur Beurteilung der Aktivität von Mikrogliazellen wurden diese mit Iba1 und F4/80 immunhistochemisch markiert.
Ergebnisse: Im Alter von 5 und 10 Wochen war der IOD in CTGF-Mäusen im Vergleich zur Kontrollgruppe unverändert (p>0,05), im Alter von 15 Wochen war er dann signifikant erhöht (p=0,02). Ebenfalls konnte im Alter von 15 Wochen ein signifikanter RGZ Verlust sowohl auf Flatmounts (p=0,02) als auch bei retinalen Querschnitten (p=0,04) im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt werden. Es konnte weder eine erhöhte Apoptoserate (p>0,05) noch eine vermehrte Aktivität von Mikrogliazellen zu diesem Zeitpunkt festgestellt werden (p>0,05).
Schlussfolgerungen: Ein Untergang von retinalen Ganglienzellen konnte im Tiermodell mit CTGF Überexpression nachgewiesen werden. Das Tiermodell eignet sich daher gut zur weiteren Untersuchung von weiteren Pathomechanismen im Zusammenhang mit einem erhöhten Augeninnendruck.