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Negative Dysphotopsie – haben wir bisher an der falschen Stelle gesucht?
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Veröffentlicht: | 25. Januar 2018 |
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Hintergrund: Bisherige Diagnose- und Therapieansätze der Negativen Dysphotopsie (ND) gingen davon aus, dass der Schatten, wie von den Patienten vermutet, in der äußersten Peripherie des Gesichtsfeldes liegen würde.
Methode: 6.031 Augen wurden postoperativ auf "ND" untersucht. Die Lage der ND wurde von den Patienten geschätzt, anschließend mit Hilfe des Blinden Flecks am Goldmann-Gesichtsfeldbogen und auch mit dem Maddox-Kreuz objektiviert.
Ergebnisse: 55 Patienten (77 Augen) litten postoperativ an einer ND. Auf die Frage: „Wie weit vom Zentrum entfernt liegt der Schatten?“ gaben die Patienten Werte zwischen 20 und 120° an, im Median bei 90°, 85% der Antworten lagen zwischen 60° und 120°. Bei der Objektivierung der Lage der ND mit Hilfe des Blinden Fleckes ergaben sich ganz andere Werte: 93 % der ND-Schatten lagen im Bereich zwischen 8 und 30° vom Zentrum entfernt, nur 7% lagen weiter als 30° vom Zentrum entfernt. 68% aller negativen Dysphotopsien wurden in einer Entfernung zwischen 10 und 20° vom Zentrum gefunden.
Schlussfolgerung: Die bisherigen Erklärungsversuche der ND durch optische Artefakte könnten allenfalls Schatten in der äußersten Peripherie des Gesichtsfeldes erklären. In vivo liegt der Schatten jedoch viel weiter zentral, meist in der Nähe des Blinden Flecks. Wir vermuten, dass die ND durch eine geringe Veränderung des Abbildungsmaßstabs von der präoperativ phaken zur postoperativ pseudophaken Situation bedingt sind. Hierdurch kommt es zu einer geringfügigen Größenänderung, woraus bei manchen Patienten die Wahrnehmung des Randes des N. Opticus oder der großen Gefäßen in Form eines dunklen Schattens im temporalen Gesichtsfeld resultiert.