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Korrelation von Netzhautveränderungen mit der Gefäßstruktur von makulären Neovaskularisationen in der Swept-source-optischen Kohärenztomographie-Angiographie bei altersbedingter Makuladegeneration
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Veröffentlicht: | 28. Januar 2022 |
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Hintergrund: Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob die Gefäßarchitektur von unbehandelten makulären Neovaskularisationen (MNV) bei der neovaskulären altersabhängigen Makuladegneration (nAMD) in der optischen Kohärenztomographie Angiographie (OCTA) mit funktionellen und bekannten morphologischen retinalen Veränderungen in der optischen Kohärenztomographie (SD-OCT) assoziiert sind.
Methode: Bei 107 Patienten mit Erstdiagnose einer nAMD wurde die MNV mittels OCTA detektiert und eine automatisierte, quantitative Gefäßanalyse durchgeführt. Ermittelt wurde die Fläche, die Flowdensity, die Gesamtgefäßlänge (sumL), die Dichte an Gefäßkreuzungen (numN), die Fraktale Dimension (FD) und der durchschnittliche Gefäßdurchmesser (avgW) der MNV. Diese Parameter wurden auf Zusammenhänge mit dem Visus (BCVA), der zentralen retinalen Netzhautdicke (CRT), der Verteilung von Flüssigkeit, der Höhe einer Pigmentepithelabhebung (PED), dem Auftreten einer subretinalen Blutung und einer Atrophie überprüft.
Ergebnisse: Der BCVA zeigt sich signifikant geringer bei größerer MNV Fläche und sumL. Die Flüssigkeitsverteilung zeigt signifikante Unterschiede in Bezug auf die Fläche (p<0.005), der sumL (p<005) sowie der FD (p=0.001). Die Höhe einer PED war signifikant assoziiert mit einer höheren numN (p<0.05) und geringerem avgW (p<0.05). Eine Atrophie war signifikant häufiger vorhanden bei einer größeren MNV-Fläche (p<0.05), sumL (p<0.05) und bei einer höheren Flowdensity (p=0.002). Auf die CRT und das Auftreten einer Blutung zeigten die Parameter keine signifikanten Unterschiede.
Schlussfolgerung: Die OCTA bietet uns die Möglichkeit, die Gefäßstruktur der MNV detailliert zu analysieren und nicht nur sekundäre Veränderungen zu beurteilen. Unterschiede in der Gefäßmorphologie gehen mit bestimmten sekundären Veränderungen der retinalen Morphologie einher. Somit besteht die Hoffnung, durch weitere Studien OCTA-basierte Biomarker zu identifizieren und zu klassifizieren, um die Therapie der nAMD in Zukunft individualisierter anpassen zu können.