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VEGF und Anti-VEGF-Therapie
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Veröffentlicht: | 16. Dezember 2015 |
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Die Therapie der exsudativen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und des Makulaödems basiert auf der intravitrealen Injektion von VEGF- (Vascular Endothelial Growth Factor-) Inhibitoren. Die antiangiogen wirkenden Anti-VEGF-Therapeutika Bevacizumab (Avastin®), Ranibizumab (Lucentis®) und Aflibercept (Eylea®) sind rekombinant hergestellte Proteine unterschiedlicher molekularer Struktur (Antikörper, Antikörperfragment, löslicher VEGF-Rezeptor), die eine ähnliche Verweildauer im Glaskörper zeigen, aber unterschiedliche systemische Halbwertszeiten aufweisen. Der Eintritt der Anti-VEGF-Wirkstoffe in die systemische Zirkulation wirft die Frage nach Konsequenzen der systemischen VEGF-Unterdrückung und möglichen Nebenwirkungen auf. Gegenwärtige Entwicklungen von Therapeutika zur Behandlung der choroidalen Neovaskularisation haben vor allem das Ziel, die intravitrealen Injektionen zu reduzieren oder zu umgehen, z.B. durch Applikation von Augentropfen, oder mit Hilfe von Kombinationstherapien. Zusätzlich zur VEGF-Inhibition kommt hierbei die Inaktivierung weiterer Zielmoleküle in Betracht, die ähnlich wie VEGF zur Bildung neuer Blutgefäße beitragen (z.B. der Wachstumsfaktor PDGF; Platelet-derived growth factor), oder in grundlegende Signalmechanismen in proliferierenden Endothelzellen involviert sind. Beispiele hierfür liefern niedermolekulare Multikinase-Inhibitoren (z.B. Pazopanib), die zukünftig topisch bzw. im Verein mit VEGF-Antagonisten eingesetzt werden könnten.