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Blutdruckverhalten von Patienten mit Zentralvenen- und Venenastverschluss
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Veröffentlicht: | 16. Dezember 2015 |
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Hintergrund: Ziel der vorliegenden Studie war es, das Tag-Nacht-Blutdruckverhalten von Patienten mit Zentralvenen- und Venenastverschluss (ZVV bzw. VAV) zu evaluieren.
Methoden: Zur Auswertung standen Daten von 121 Patienten (61 Männer/ 60 Frauen, Alter 68,5 + 13,4 Jahre), die aufgrund eines retinalen Venenverschlusses an einem Auge (65x ZVV, 56x VAV) in unserer Klinik behandelt wurden. Jeder Patient erhielt eine 24h-RR-Messung. Gemäß der Leitlinien der European Society of Hypertension (ESH) und der European Society of Cardiology (ESC) wird ein Blutdruck als normal angesehen, wenn tagsüber Werte < 135/ 85 mmHg und nachts < 120/ 70 mmHg bestehen. Ein mittleres nächtliches Blutdruckdipping von 10-20% wird als physiologisch angesehen, <10% als Non-Dipping bezeichnet und >20% als Over-Dipping. Zur statistischen Auswertung wurde ANOVA mit post-hoc-Mehrfachvergleichen angewandt.
Ergebnisse: 115 Patienten (95%) wiesen einen arteriellen Hypertonus auf, wovon 12 Personen eine suffiziente medikamentöse Blutdruckeinstellung hatten, 8 unbehandelt waren und 95 Personen trotz antihypertensiver Medikation noch eine arterielle Hypertonie aufwiesen. Insgesamt waren nur 6 Personen (5%) normotensiv. Der mittlere systolische RR zeigte einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen ZVV vs. VAV (tags: 147,7 mmHg vs. 156,2 mmHg; p=0,001; nachts: 111,2 mmHg vs. 139,9 mmHg, p=0,001). Der mittlere arterielle Blutdruck (MAP=DBP + 1/3 (SBP-DBP)) unterschied sich ebenfalls signifikant zwischen ZVV und VAV (tags: 105,6 mmHg vs. 111 mmHg, p=0,003; nachts: 96 mmHg vs. 99 mmHg, p=0,02) Der mittlere nächtliche systolische Blutdruck (SBP) betrug im Vergleich 141 vs. 147 mmHg. 35% vs. 45% der Personen waren physiologische Dipper mit einem mittleren nächtlichen systolischen Blutdruck von 125 mmHg bzw. 134 mmHg. Auch physiologische Dipper erreichten teilweise nachts keine normotensiven Werte (SBP/ DBP < 120/ 70 mmHg). 11% vs. 9% der Patienten waren nächtliche Over-Dipper. Die mittleren nächtlichen Blutdrücke betrugen bei ZVV vs. VAV 111 mmHg vs. 133 mmHg.
Schlussfolgerungen: Der Großteil der Patienten mit ZVV oder VAV zeigten im 24h-Profil hypertensive Blutdruckwerte unabhängig vom Dippingverhalten. Es ist bekannt, dass hypertensive Gefäßveränderungen sich zuerst in den Arteriolen manifestieren. Dies mag die statistisch signifikant höheren Tag- wie Nachtblutdrücke bei VAV-Patienten erklären. Die 24h-Blutdruckmessung und Optimierung des RR tags wie nachts stellen ein sinnvolles Instrument zur Prävention der Verschlussentstehung dar.