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30. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 30

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

01.09. - 02.09.2023, Gera

Einfluss von IRF8 auf limbale corneale Epithelstammzellen

Meeting Abstract

  • Christiane Rüger - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle/Saale
  • C. Wiese-Rischke - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle/Saale
  • M. Scheller - Klinik für Hämatoonkologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • J. Heinzelmann - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle/Saale
  • S. Foja - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle/Saale
  • A. Viestenz - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle/Saale
  • T. Hammer - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle/Saale

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 30. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Gera, 01.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23sath10

doi: 10.3205/23sath10, urn:nbn:de:0183-23sath102

Veröffentlicht: 6. September 2023

© 2023 Rüger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Hornhaut des Auges ist für die Sehschärfe des Menschen von enormer Bedeutung. Die äußerste Schicht der Hornhaut, das Epithel, unterliegt einer ständigen Erneuerung. Diese geht von einer Population adulter Stammzellen im Limbus des Auges aus, welcher den Übergang der Hornhaut in die bulbäre Conjunctiva bzw. die Sklera darstellt. Um die Stammzellen dieser Region zu identifizieren, sind Stammzellmarker notwendig. Von den bislang untersuchten Markern wird keiner exklusiv von den Stammzellen exprimiert.

Methoden: Zur weiteren Charakterisierung sind Untersuchungen an potentiellen Modellen der limbalen epithelialen Stammzellen, wie beispielsweise einer Zelllinie, notwendig. Der Transkriptionsfaktor IRF8, welcher vor allem in hämatopoetischen Zellen vorkommt, wurde bereits im Auge nachgewiesen. Die Verteilung und die Funktion von IRF8 in der Hornhaut und im Limbus sind bislang jedoch unbekannt. Ziel der Arbeit ist es, die hTCEpi-Zelllinie als Modell für limbale epitheliale Stammzellen zu etablieren. Weiterhin soll IRF8 in limbalen epithelialen Stammzellen nachgewiesen und dessen Funktion detektiert werden. Hierzu wurden histologische und immunhistologische Färbungen an der hTCEpi-Zelllinie und an Mausaugen durchgeführt. Weiterhin erfolgten unter anderem Tests zur Populationsverdopplungszeit, Differenzierungsversuche und scratch assays zur Charakterisierung der Zelllinie.

Ergebnisse: Sowohl im Mausauge als auch in den hTCEpi-Zellen ist eine IRF8-Expression nachweisbar. Weiterhin zeigten die Untersuchungen, dass IRF8 eine Rolle bei der Proliferation, der Differenzierung und der Wundheilung der hTCEpi-Zellen spielt. Ferner ergaben diese Untersuchungen, dass die hTCEpi-Zelllinie ein gutes Modell für die Region des Limbus, jedoch keine reine Stammzelllinie darstellt. Durch Vergleich der immunhistochemischen Färbungen am Mausauge und an IRF8-Knockout-Mausaugen kann ein Einfluss von IRF8 auf den Limbus und die Cornea festgestellt werden.

Schlussfolgerungen: Potentiell hat IRF8 einen Einfluss auf die Proliferation, die Migration und die Aufrechterhaltung der Stammzelleigenschaften der limbalen epithelialen Stammzellen.