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30. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 30

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

01.09. - 02.09.2023, Gera

Zyklopexie bei Hypotonie nach primärer Wundversorgung nach Bulbuspenetration

Meeting Abstract

  • Marlene Stein - Halle/Saale
  • R. Wienrich - Halle/Saale
  • C. Schober - Halle/Saale
  • A. Wagner - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 30. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Gera, 01.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23sath30

doi: 10.3205/23sath30, urn:nbn:de:0183-23sath300

Veröffentlicht: 6. September 2023

© 2023 Stein et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die schrittweise adäquate Behandlung schwerer okulärer Traumata insbesondere mit spitzen Gegenständen (Bulbuspenetration/-perforation) ist mitunter herausfordernd. Eine primäre Wundversorgung sollte hierbei bereits bei Erstvorstellung erfolgen, wobei sekundäre Rekonstruktionen und weitere erforderliche chirurgische Maßnahmen durch ein spezialisiertes Team erfolgen sollten.

Methoden: Erläuterung der operativen Erstversorgung einer Bulbuspenetration beim Kind und Darstellung der sekundär durchgeführten intraoperativen Diagnostik und Therapie. Intraoperativer Nachweis einer Zyklodialyse im Bereich einer primär nahtversorgten bulbuspenetrierenden Verletzung bei einem sechsjährigen Mädchen mittels Ultraschallbiomikroskopie und Sonographie.

Ergebnisse: Die Patientin hatte eine penetrierende Bulbusverletzung (8 mm hinter den Limbus reichend) des linken Auges durch ein Cuttermesser erlitten und wurde nach extern durchgeführter primärer Wundversorgung mit Hornhaut-/Skleranaht im Wundbereich und geplanter Vitrektomie bei vermuteter Netzhautablösung vorstellig. Bei Untersuchung in unserer Klinik betrug der Visus am betroffenen Auge Handbewegungen, der Bulbus war weich, es stellten sich eine intrakamerale Sanguination nasal-inferior und eine Stauungspapille e vacuo sowie Aderhautfalten dar. In der sonographischen und ultraschallbiomikroskopischen Narkoseuntersuchung konnte ein Abriss des Ziliarkörperbandes im Bereich der Bulbuspenetration nachgewiesen werden. Der nasal-inferior abgelöste Ziliarkörper wurde mittels 9/0-Prolene-Einzelknüpfnähten readaptiert. Postoperativ kam es zu einem Visusanstieg auf 0,5 dezimal. Die Bulbushypotonie, Stauungspapille und Aderhautfalten waren rückläufig. Die Vitrektomie war nicht mehr erforderlich. Die Netzhaut lag allseits an.

Schlussfolgerung: Neben vielen Ursachen für eine Bulbushypotonie nach Trauma (u.a. Netzhautablösung) sollte auch an eine Zyklodialyse gedacht werden.