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Seltene Ursache eines thrombembolischen Infarkts beim jugendlichen Patienten
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Veröffentlicht: | 6. Mai 2016 |
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Wir berichten über einen 17 jährigen Patienten, der nach erfolgreicher Reanimation bei dokumentiertem Kammerflimmern aufgenommen wurde. Im EKG wurden Repolarisationsstörungen in V1-V5 mit Zeichen der LV-Hypertrophie nachgewiesen, das Troponin I war stark erhöht. Im Kardio-CT fanden sich keine Hinweise für eine Koronarstenose.
Nach 13 Tagen zeigte sich im kardialen MRT eine unklare Raumforderung linksventrikulär. Des Weiteren wurde eine Non-Compaction Kardiomyopathie (LVNC) diagnostiziert.
Die Verlaufs-MRT zeigte, dass die Raumforderung als transmyokardialer Infarkt der anterioren Wand des linken Ventrikels im basalen und mittleren Abschnitt zu interpretieren ist.
(Abbildung 1 [Abb. 1])
Dies legt nahe, dass das coronar-embolische Ereignis das Erstsymptom der LVNC war.
Der Patient wurde auf Phenprocoumon und Bisoprolol eingestellt und ein ICD implantiert.
Zusammenfassung: Thromb-embolische Herzinfarkte als Erstsymptom einer LVNC sind im Kindes- und Jugendalter bisher nicht beschrieben. Als eigene Entität macht die LVNC ca. 9,2% aller primären Kardiomyopathien aus. Mit zunehmend besserer Kenntnis über das Krankheitsbild wird die LVNC zunehmend häufiger diagnostiziert. Als Erstsymptome im Alter < 18 Jahren kommen Synkopen (5%), Herzrhythmusstörungen (10%), plötzlicher Herztod (2%), auffälliges Screening-Echo (14%), auffällige kardiologische Untersuchung (19%), Thoraxschmerzen (9%) und Diagnose im Rahmen anderer angeborener Herzfehler (25%) in Frage. Im Erwachsenalter kommen thrombembolische Ereignisse hinzu. Hierbei ereignet sich jedoch in den allermeisten Fällen ein cerebraler oder mesenterialer Insult.
Schlussfolgerung: Bei Kindern und Jugendlichen mit LVNC mit akuten kardialen Symptomen sollte auch an eine koronare Thrombembolie gedacht werden.