Artikel
Intraindividuelle Asymmetrie beim Keratokonus
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 2. Juni 2015 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Kann die korneale intraindividuelle Asymmetrie beim Keratokonus die etablierten topographischen Parameter sinnvoll ergänzen?
Methoden: In diese retrospektive Studie wurden 672 Patienten eingeschlossen: 267 Individuen mit beidseits normalem Hornhautbefund (Voruntersuchung zu einer refraktiven Operation) und 405 Keratokonuspatienten aus der Hornhautsprechstunde des UKE. Alle Höhen-, Pachymetrie- und Volum-basierten Daten (56 Parameter) der Pentacam topo- and tomographischen Scheimpflug Aufnamen in beiden Augen wurden elektronisch erhoben und analysiert. Die Asymmetrie zwischen beiden Augen (rechts versus links) wurde durch Subtraktion des niedrigen Wertes vom höheren Wert einer jeden Variable berechnet. Die Ausprägung der Asymmetrie zwischen beiden Augen eines Individuums wurde mithilfe der Intraklassen Korrelations Analyse quantifiziert. Mithilfe von „Receiver operating characteristic (ROC)” Kurven wurden die Vorhersagegenauigkeit und die optimalen „cut-off“ Werte bestimmt.
Ergebnisse: In den normalen/ Keratokonus Individuen betrug die mittlere Asymmetrie zwischen beiden Augen 0.36/ 5.04 für K2 (flacher) Meridian, 0.04/ 0.37 für BFS-Vorderfläche, 1.44/ 22.37 für die Elevation der Rückfläche (BFS Apex), 8.01/ 40.77 für die minimale Pachymetrie und 0.34/ 6.04 für RMS (Hornhaut). Eine hohe Intraklassen Korrelation (>0.8) zwischen beiden Augen in normalen Individuen und gleichzeitig reduzierte Intraklassen Korrelation (<0.5) in Keratokonus Patienten wurde für die Parameter K Max Vorderfläche, K2 (fache) Meridian, Elevation der Rückfläche (BFS Apex) und RMS (Hornhaut) beobachtet. Die Asymmetrie zwischen den Augen (normal versus Keratokonus) für die Variablen KISA, Z11 / Z31 (CF) und Z11 / Z31 (Hornhaut) hatte eine Fläche unter der ROC-Kurve von >0.98.
Schlussfolgerungen: In Erweiterung zu der von Rabinowitz vor >20 Jahren eingeführten Asymmetrie der maximalen K-Werte empfehlen wir Asymmetrien der Höhen-, Pachymetrie-Daten und der kornealen Wellenfronten zwischen beiden Augen zum Screening des Keratokonus zu verwenden.