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Bevölkerungsweite Erhebung selbsteingeschätzter Versorgungsqualität bei Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen in Deutschland: Ergebnisse der Studie GEDA 2021
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Published: | September 27, 2023 |
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Hintergrund: Die selbsteingeschätzte Versorgungsqualität chronischer Erkrankungen gilt als wichtiger ergänzender Aspekt der Versorgungseffektivität und ist mit Selbstmanagement assoziiert. Im Befragungssurvey „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) 2021 wurde sie erstmals bevölkerungsbezogen bei Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen in Deutschland erhoben.
Fragestellung: Wie stellt sich die selbsteingeschätzte Versorgungsqualität bei Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen dar?
Methoden: Zwischen Juli und September 2021 wurden 2011 Personen (≥18 Jahre) befragt. Bei positiver Antwort auf eine Eingangsfrage nach „einer chronischen Krankheit, die körperlich, seelisch oder sozial beeinträchtigt“ sowie einer Behandlung innerhalb der letzten sechs Monate wurden 11 Items der deutschsprachigen Version des Kurzinstruments Patient Assessment of Chronic Illness Care (PACIC-SF) abgefragt. Das Instrument umfasst Aspekte der Einbindung in die Behandlung und patientenzentrierten Kommunikation. Höhere Werte des Summenscores (Skala 1–5) weisen auf eine höher eingeschätzte Versorgungsqualität hin.
Ergebnisse: In die Analyse konnten 303 Erwachsene mit einer sie beeinträchtigenden chronischen Erkrankung einbezogen werden. Diese schätzten die Versorgungsqualität mit 2,69 (95%-Konfidenzintervall (95%-KI) 2,53–2,85) im Mittel als moderat ein. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede nach Geschlecht (Frauen: 2,63 (95%-KI 2,45–2,80); Männer: 2,79 (95%-KI 2,47–3,11)), Alter (18–44 Jahre: 2,65 (95%-KI 2,27–3,02); 45–64 Jahre: 2,69 (95%-KI 2,45–2,92); 65–79 Jahre: 2,73 (95%-KI 2,39–3,07); ≥80 Jahre: 2,69 (95%-KI 2,18–3,21)), aber tendenziell nach Bildungsgruppe (untere: 2,91 (95%-KI 2,57–3,24); mittlere/obere: 2,56 (95%-KI 2,40–2,72), p-Wert: 0,06).
Diskussion: Auf GEDA 2021-Datenbasis zeigt sich insgesamt eine mittelmäßig eingeschätzte Versorgungsqualität bei Personen mit chronischen Krankheiten, wobei Personen in der mittleren und oberen Bildungsgruppe sie in der Tendenz verglichen mit Personen in der unteren Bildungsgruppe schlechter bewerten. Dies gibt Hinweise auf unterschiedliche Belastungen und Bedarfe nach Bildung. Insgesamt lässt sich ein Verbesserungspotential bezüglich einer stärkeren Patientenorientierung in einzelnen Aspekten der primärärztlichen Versorgung ableiten.
Take Home Message für die Praxis:
- Die selbsteingeschätzte Versorgungsqualität von Personen in Deutschland mit chronischen Krankheiten liegt im mittleren Bereich und lässt einen Verbesserungsbedarf erkennen.
- Es deutet sich eine Heterogenität der Bedürfnisse und gesundheitlichen Herausforderungen nach Bildung an.