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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Langzeitergebnisse nach Implantation eines Reaxon Nerve Guide® zur Protektion der Koaptationsstelle nach traumatischen Nervenläsionen der Hand

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Martin Aman - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Maximilian Mayrhofer-Schmid - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Amr Eisa - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Daniel Schwarz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Neuroradiologie, Heidelberg, Germany
  • Ulrich Kneser - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Arne Böcker - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Leila Harhaus - BG Klinik Ludwigshafen, Chefärztin Abteilung Handchirurgie, Periphere Nervenchirurgie, Rehabilitation, Ludwigshafen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh04

doi: 10.3205/23dgh04, urn:nbn:de:0183-23dgh044

Published: October 13, 2023

© 2023 Aman et al.
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Text

Fragestellung: Traumatische Nervenverletzungen regenerieren nach epineuraler Koaptation häufig unvollständig und können sensiblen und motorischen Funktionsverlust sowie neuropathische Schmerzen zur Folge haben. In einer initialen Arbeit konnte zunächst ein neuroprotektiver Effekt in der Regeneration sensibler Fingernerven in der Initialphase durch Verwendung eines Chitosan-basierten Reaxon Nerve Guide® (Version 1) gezeigt werden. Ziel dieser Studie war es nun, die Langzeitergebnisse sowie das Abbauverhalten der ersten sowie einer zwischenzeitlich optimierten (dünnwandigeren) Version 2 des Reaxon Nerve Guide® zu untersuchen.

Methodik: Insgesamt wurden 44 Patienten untersucht. 20 Patienten stammten aus dem Kollektiv der 2018 veröffentlichten Studie über Version 1 des Tubes, davon waren 10 Kontroll- und 10 Tube-Patienten. Diese wurden 5–7 Jahre postoperativ untersucht. 15 Patienten, bei denen die Version 2 des Tubes implantiert wurde, wurden 12–18 Monate postoperativ untersucht. Weitere 9 Patienten mit Version 2 wurden 3–6 Monate postoperativ untersucht. Bei allen Patienten wurde eine umfassende klinische Untersuchung der Nerven- und Handfunktion, des DASH sowie eine sonographische Untersuchung durchgeführt. Alle Patienten mit einer Implantation >12 Monate wurden zur Beurteilung des Abbau-Verhaltens MR-neurographisch untersucht.

Ergebnisse: Bei allen Patienten mit Reaxon Version 1 (V1) konnte diese noch 5–7 Jahre postoperativ weitestgehend unverändert nachgewiesen werden. Bei Version 2 (V2) zeigte sich bei einem Patienten ein vollständiger Abbau, alle anderen Patienten wiesen noch überwiegend erhaltene Tubeanteile auf. Bei der Untersuchung der taktilen Diskrimination zeigten sowohl bei V1 (p=0.0301) als auch V2 (p=0.0078) langfristig (>12 Monate) eine signifikant verminderte Sensibilität (2PD) im Vergleich zu Patienten ohne Tube. Die in der ersten Studie gefundenen initialen Verbesserungen (<6 Monate) konnten auch mit V2 bestätigt werden. In der Langzeituntersuchung der Patienten mit V1 war der DASH Score signifikant erhöht (p=0.0017), ebenso berichteten mehr Patienten von Taubheit (p=0.0102) und Hypersensibilität (p=0.0189) im Bereich des betroffenen Nerven als in der Kontrollgruppe.

Schlussfolgerung: Die positiven neuroprotektiven Eigenschaften des Tubes scheinen sich vor allem in den ersten Monaten nach Implantation auszuwirken, während zum späteren Zeitpunkt das unvollständige Abbauverhalten über eine mutmaßliche Fremdkörperreaktion zu schlechteren klinischen Langzeit-Ergebnissen führt.